Das Verbändebündnis Wohnungsbau hat von der neuen Bundesregierung den Bau von jährlich mindestens 80.000 neuen Sozialwohnungen gefordert. Dazu müsse ein hoher Anteil an bezahlbaren Wohnungen kommen, forderte das Bündnis am Donnerstag bei seinem zwölften Wohnungsbau-Tag. Bundesweit sind demnach 12,7 Millionen Haushalte auf eine Wohnung im unteren oder mittleren Preissegment angewiesen; das seien 56 Prozent aller Mieterhaushalte und damit 22,8 Millionen Menschen.
In dem Bündnis sind Verbände der Bau- und der Immobilienbranche zusammengeschlossen; der Deutsche Mieterbund schloss sich den Forderungen an. Für das bezahlbare und soziale Wohnen müsse der Bund bis 2025 rund zehn Milliarden Euro pro Jahr an Fördergeldern und Zuschüssen ausgeben. Er müsse Sozialwohnungen bauen sowie den Ankauf von Wohnungen aus dem Altbaubestand und von Belegungsrechten fürs soziale Wohnen fördern.
Engpass beim Wohnungsneubau ist vor allem das Bauland, wie das Bündnis betonte. Die Preise dafür seien in den vergangenen sechs Jahren um 45 Prozent „regelrecht nach oben geschossen“. Die Verbraucherpreise etwa stiegen im gleichen Zeitraum um lediglich 6,9 Prozent.
In den Kommunen etwa sei daher ein neues Bauland-Management notwendig: Eine Bodenpolitik, bei der Städte und Gemeinden Flächen selbst zu einem bezahlbaren Preis kaufen und dann dort Wohnungen planen. In Ballungszentren müsse dichter und höher gebaut werden.
Der Mieterbund forderte beim Wohnungsbau-Tag einen bundesweiten Mietenstopp. Er könne helfen, die Zeit zu überbrücken, bis wieder ausreichend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung stehe.