Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin ist am Dienstag erstmals seit fünf Monaten unter die Marke von 30.000 Dollar (25.200 Euro) gefallen. Am Nachmittag notierte der Kurs in London bei 29.590 Dollar, das waren mehr als neun Prozent weniger als am Vortag. Bereits am Montag war der Kurs stark gefallen. Grund ist das harte Vorgehen der chinesischen Regierung gegen die Kryptowährung.
Am Montag war bekannt geworden, dass nach den Provinzen Innere Mongolei und Qinghai auch Sichuan die Schließung von Rechnerzentren angeordnet hatte – sie werden für das enorm strom- und rechenintensive Schürfen der Digitalwährung eingesetzt. China hat Zahlungen im Land mit digitalen Währungen für illegal erklärt und diesen Schritt mit Sorgen um das Finanzsystem und die soziale Stabilität begründet. Erst im Mai warnten chinesische Bankenverbände vor Spekulationen mit Kryptowährungen und schickten den Kurs des Bitcoin damit auf Talfahrt.
Der Kurs der digitalen Währung fiel mit den jüngsten Verlusten seit dem Allzeithoch von 64.870 Dollar Mitte April um 54 Prozent. Die harte Haltung Chinas „ist ein weiterer Schlag ins Kontor für Börsianer“, erklärte Analyst Timo Emden von Emden Research. Für viele Marktteilnehmer gehe es zudem um Schadensbegrenzung. „Während große Adressen dem Handel ohnehin schon länger fernbleiben, werfen viele Privatanleger aktuell ihr Handtuch.“ Emden sprach von einer „Marktbereinigung auf weiterhin hohem Niveau“.