Wenn US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill am Sonntag von der britischen Königin Elizabeth II. auf Schloss Windsor empfangen werden, gilt es ein paar protokollarische Regeln zu beachten. Als Mann hat Biden sich vor der Queen zu verbeugen. Dabei muss er nicht den ganzen Oberkörper beugen, ein Senken des Kopfes genügt. Von Jill Biden wird ein leichter Knicks erwartet. Die Besucher müssen die Queen zunächst mit „Eure Majestät“ ansprechen. Danach genügt „Ma’am“.
Joe Bidens Amtsvorgänger Donald Trump hat sich bei der Queen nicht immer tadellos verhalten. Bei einem Arbeitsbesuch im Juli 2018 leistete er sich sogar gleich mehrere Fehltritte. So verbeugte sich Trump bei der Begrüßung nicht vor dem britischen Staatsoberhaupt und beim Abschreiten der Ehrengarde ging er einige Schritte vor der Königin.
Später plauderte der US-Präsident sogar noch Inhalte seines Gesprächs mit der Monarchin aus, obwohl das Protokoll des Königshauses Vertraulichkeit gebietet . Thema des Gesprächs war demnach der schwierige EU-Austritt des Vereinigten Königreichs. Bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien im Juni 2019 versuchte Trump, es besser zu machen. Er und einige seiner Kindern ließen es sich aber nicht nehmen, ihre Einladung zum Staatsbankett bei der Queen in Online-Netzwerken ausgiebig mit eindrucksvollen Fotos zu feiern.
Dass angemessenes Verhalten bei Hofe nicht immer leicht ist, zeigte auch ein Fauxpas der früheren First Lady Michelle Obama im April 2009. Die Frau des damaligen US-Präsidenten Barack Obama legte der deutlich kleineren und stets recht distanzierten Queen den Arm um die Schulter und sorgte damit für Schlagzeilen in der britischen Presse.