Am Sonntag gab es zum Auftakt für den Club ein 0:0 gegen die Sachsen vom FC Erzgebirge Aue. In einem chancenarmen Spiel konnte zumindest die Defensive überzeugen, vorne fehlte allerdings die Durchschlagskraft. Doch wie stehen die Möglichkeiten der Franken, dieses Jahr wieder oben angreifen zu können, so wie es sich wahrscheinlich jeder Fan des FCN wünscht?
Sportvorstand Dieter Hecking äußerte sich neulich zu dem Ziel, wieder weiter oben in der 2. Bundesliga angreifen zu wollen. Zwar waren die Nürnberger gegen Aue die bessere Mannschaft, jedoch erhalten sie dafür ebenso nur einen Punkt wie der Gast. Obwohl es sich dabei um das erste Pflichtspiel der Saison handelte, hat sich nach dem eher enttäuschenden elften Platz der Vorsaison durchaus etwas getan beim Team.
Jugend forscht
Das Spiel, welches aufgrund der aktuell entspannten Corona-Situation zumindest 11.089 Zuschauer im Max-Morlock-Stadion ermöglichte, bestritten zwei 19-jährige Talente im Sturm des Clubs. Dennis Borkowski und Erik Shuranov bekamen jedoch wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Beide ließen zudem in der ersten Hälfte eine Gelegenheit zur Führung aus. Neben den beiden Stürmern kommen noch sieben andere Spieler im Kader dazu, die 21 Jahre oder jünger sind, unter anderem der bereits etablierte Fabian Nürnberger oder der im rechten Mittelfeld eingesetzte Tom Krauß.
Außer Ersatz-Torhüter Patric Klandt (37) sind alle Spieler 32 Jahre oder jünger und haben damit noch einige Profi-Jahre vor sich. Dass Robert Klauß auf die Youngster setzen möchte, bewies er bereits letzte Saison und nun auch erneut gegen Aue. Ob das Team mit seiner Qualität mögliche Erfahrungsdefizite jüngerer Spieler ausgleichen muss, wird abzuwarten sein. Sportwettenanbieter Tipico, Partner der ersten und zweiten Bundesliga, sieht durchaus gute Chancen für das Team und stuft den Club mit einer Wettquote von 5,50 als nicht gerade chancenlos im Aufstiegskampf ein.
Erfolgreiche Vorbereitung
Hinzu kommt, dass Nürnberg in den Testspielen erfolgreiche Resultate erzielen konnte. In vier Vorbereitungsspielen gab es keine Niederlage, dreimal ging der Club als Sieger vom Platz. Ein deutliches 5:1 gegen den Drittligisten FSV Zwickau sowie Siege gegen den österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck und Drittligisten 1860 München zeugen von einer guten Verfassung des Teams. Hinzu kam noch ein 0:0 gegen die Russen vom FK Krasnodar aus der Premjer-Liga.
Starke Liga
Trotz dieser Testspielerfolge warten mit Bremen, Hamburg, Schalke, Düsseldorf und Hannover ganz andere Kaliber auf das Team von Klauß. Dazu kommen die letztes Jahr stark aufspielenden Kieler und Karlsruher, sowie die Kiezkicker vom FC St. Pauli, die nach einer guten Rückrunde in der vergangenen Saison dieses Jahr nicht unterschätzt werden sollten. Zudem präsentiert die zweite Liga jedes Jahr einige überraschende Mannschaften in der oberen Tabellenregion, mit denen im Vorfeld nur bedingt zu rechnen ist.
Was ist drin für die Franken?
Trotz guter Ergebnisse und einem vielversprechendem Mix im Team aus guten jungen Spielern und erfahrenen Akteuren sollten sich die Club-Fans in Mäßigung und Geduld üben. Zumindest ein Aufstieg wäre in dieser Saison definitiv eine Überraschung. Im Vordergrund sollte vor allem stehen, die jungen Spieler gut weiterzuentwickeln und ein homogenes Team zu bilden, um in den kommenden Jahren den Angriff auf die Aufstiegsplätze zu starten. Allerdings kann der Anspruch an den Kader durchaus sein, eine bessere Platzierung als den elften Platz der Vorsaison zu belegen und eben das ist auch das Ziel der Vereinsführung.