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„‚The Voice of Germany‘ ist eine Show, die Musikgeschichte schreibt.“ Interview mit Johannes Oerding

„‚The Voice of Germany‘ ist eine Show, die Musikgeschichte schreibt.“ Interview mit Johannes Oerding

Johannes Oerding - Bild: ProSiebenSAT.1/André Kowalski

Johannes Oerding feiert in Staffel 11 seinen Einstand bei „The Voice of Germany“. Mit seiner jahrelangen Erfahrung als deutschsprachiger Singer und Songwriter will er sich von seiner Coach-Konkurrenz abheben. Im Interview gibt er sich kämpferisch: „In erster Linie will ich mit dem überzeugen, was ich den Talenten beibringen kann. Wenn mich einer meiner Coach-Kollegen dann von der Seite schräg anmacht, gehe ich auch schon mal in den Ring.“

Johannes, du sitzt zum ersten Mal auf dem roten Stuhl bei „The Voice of Germany“. Was glaubst du, erwartet dich?

Johannes Oerding: „Ich habe viele Erwartungen an die Show und an mich selbst. Ich betrete Neuland und bin gespannt, wie ich darauf reagiere und was es mit mir macht, wenn Menschen für mich singen. ‚The Voice of Germany‘ ist eine Show, die Musikgeschichte schreibt. Hier entstehen viele großartige TV-Momente und ich bin sehr geehrt, jetzt ein kleiner Teil dieser Family zu sein. Ich hoffe, dass ich mit meiner Erfahrung und mit meiner Liebe zur Musik die Talente hier weiterbringen kann.“

Was hat dich überzeugt, als Coach dabei zu sein?

Johannes Oerding: „Vor allem haben mich die anderen Coaches gelockt. Ich selbst bin Fan von allen dreien. Wir alle sind Künstler, die seit vielen Jahren zeigen, dass wir das, was wir machen, beherrschen und lieben. Auch wir sind diesen Weg gegangen und haben klein angefangen, uns Schritt für Schritt unseren Erfolg erarbeitet und hatten irgendwann diesen einen Startmoment – wie es bei den Talenten hier der Fall ist.“

Aber ihr habt ja nicht alle an einer TV-Show teilgenommen.

Johannes Oerding: „Ja, das stimmt. So einen ersten, großen Riesenauftritt hatten wir nicht. Aber: Wir teilen hier alle den Traum, Musiker mit all seinen Facetten zu sein. Das ist sozusagen unser Ventil, unsere Therapie.“

Was sollte ein Talent mitbringen, damit du buzzerst?

Johannes Oerding: „Ich muss in der Stimme hören, dass sie ihren Traum ernst nehmen und sich mit den Songs und den Texten auseinandergesetzt haben und somit das Gesungene verstehen. Ich will raushören, dass sie ihr Bestes geben. Es ist nicht so dramatisch, wenn man schief singt, die Stimme wegbricht oder ein falsches Wort singt. Mir ist wichtig, dass man hört, dass gerade jemand sein Bestes gibt und den Moment nutzt. Denn wenn du auf den Bühnen dieser Welt stehen und Menschen erreichen willst, brauchst du genau diese Fähigkeit.“

Welche Taktik hast du dir zurechtgelegt, um die Talente in dein Team zu lotsen?

Johannes Oerding: „In erster Linie will ich mit dem überzeugen, was ich den Talenten beibringen kann. Wenn mich einer meiner Coach-Kollegen dann von der Seite schräg anmacht, muss man damit umgehen. Dann bin ich mal die Lotusblüte, an der alles abperlt, ein anderes Mal gehe ich aber in den Ring.

Für welche Art von Talenten bist du der perfekte Coach?

Johannes Oerding: „Ich stehe für die Storyteller, die Singer und Songwriter, die ihre eigene Musik machen, eigene Songs schreiben, am Klavier sitzen oder Gitarre spielen. Deutsche Sprache ist auch ein Argument, das für mich spricht, denn schließlich mache ich seit 20 Jahren nichts anderes.“

Was willst du deinen Talenten mit auf ihren zukünftigen Weg geben?

Johannes Oerding: „Versucht ehrlich und glaubhaft zu sein! Wir Coaches versuchen, den Kern ihrer Stimme oder ihre Daseinsberechtigung auf der Bühne herauszufinden und ihnen die guten Eigenschaften aufzuzeigen. Beim Coaching muss man sehr individuell gucken. Manch einem muss man vielleicht nicht beibringen, wie er die Töne trifft, dafür muss man das richtige Genre herausfinden. Jemand anderem muss man die Verbindung zwischen seinem Instrument und seiner Stimme aufzeigen, oder beibringen, wie man die Nervosität ablegt. Da gehe ich ganz individuell ran und schaue von Fall zu Fall was man rausholen kann.“

Mit welcher Taktik gewinnt Team Johannes TVOG 2021?

Johannes Oerding: „Mit der Taktik der Ehrlichkeit, des Gefühls und der richtigen Songauswahl. Es ist ganz wichtig, dass man sich im Vorfeld genau überlegt, was die Talente singen sollen. Die Talente müssen sich mit dem, was sie auf der Bühne singen, wohlfühlen. Denn nur wenn du dich wohlfühlst und einen Song magst, kannst du das ehrlich rüberbringen. Wenn du hingegen spürst, dass jemand gar keine Lust hat, einen Song zu singen, dann hört man das in der Stimme.“

Auf welchen anderen Coach freust du dich am meisten?

Johannes Oerding: „Ich freue mich auf Sarah Connor, weil ich ihre Geschichte schon lange verfolge. Ich bin großer Popliebhaber, habe ihre englischsprachigen Sachen früher als junger Musikliebhaber mitbekommen. Früher lief die ganze Zeit MTV und VIVA bei mir, Sarah war omnipräsent. Als sie in meine Sprache wechselte, habe ich genauer und ein bisschen kompetitiv hingeguckt. Ich war beeindruckt von diesem großen Erfolg. Es bestätigt sich tagtäglich, dass sie eine sehr bodenständige, aber auch ehrgeizige Frau ist, die weiß, was sie will. Das ist die beste Voraussetzung für eine lange Karriere.“

Welcher Coach, glaubst du, wird dein härtester Konkurrent im Kampf um die Talente?

Johannes Oerding: „Sarah Connor. Sie wird mit ihrer Stimme und ihrer Karriere überzeugen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie ihre Karriere englischsprachig und deutschsprachig aufgebaut hat, also bietet sie sehr viel. Sie ist optisch auch ein totaler Magnet. Wenn sie dich anguckt und mit dir spricht, kann sie einen schon in den Bann ziehen. Mark ist immer für Überraschungen gut. Der hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er eine große Spielfläche hat und diese bedienen kann. Nico lockt die Menschen, weil er ein Emotionsbolzen ist. Da sieht man, was er denkt. Aber Sarah ist auf den Stühlen die größte Konkurrentin, weil sie als die große Soulstimme wahrgenommen wird. Ich werde als Singer-Songwriter wahrgenommen. Wenn man meine Platten und meine Stimme hört wird man draufkommen, dass ich nichts anderes mache, als mein Leben lang zu singen. Das muss ich hier den Menschen auch nochmal zeigen.“

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