Die Welthungerhilfe begrüßt die Ankündigung der Bundesregierung, die humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung in Niger fortzusetzen. „Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt: Mehr als 3,3 Millionen Menschen könnten in den kommenden Monaten Hunger leiden“, sagte Jameson Gadzirai, Programmleiter der Welthungerhilfe in Niger, am Dienstag. Insgesamt seien rund vier Millionen Einwohner zum Überleben dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.
„Im Moment leben die Familien von ihren Vorräten aus dem letzten Jahr, denn die nächste Ernte steht erst im September und Oktober zur Verfügung.“ Die schlechte Sicherheitslage im Land sowie die Folgen des Klimawandels hätten dazu geführt, dass viele Menschen ihre Heimatdörfer verlassen mussten. Hinzu kämen noch rund 300.000 Flüchtlinge aus angrenzenden Ländern wie Nigeria, die ebenfalls auf der Suche nach Nahrung und Unterkünften seien, so Gadzirai.
Die humanitäre Hilfe sei daher eine „Überlebensfrage“. Neben den Hilfsleistungen solle der Bevölkerung bei der Anpassung an den Klimawandel geholfen werden, um die Resilienz der Menschen in den betroffenen Regionen auch langfristig zu stärken, fordert der Programmleiter Welthungerhilfe. Nach dem Militärputsch in der vergangenen Woche haben viele europäische Staaten sowie die Europäische Union die Zusammenarbeit in der Entwicklungszusammenarbeit sowie im Bereich Sicherheit ausgesetzt.
Die Welthungerhilfe ist seit 2012 in Niger tätig und unterstützt in der Region Diffa im Südosten Flüchtlinge aus Nigeria und in der Region Tillabéry und Tahoua im Südwesten vor allem Binnenflüchtlinge.