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Diagnose Lipödem? – Das könnte helfen!

Diagnose Lipödem? – Das könnte helfen!

Lipödem? (über charliepix)

In Deutschland leiden knapp vier Millionen Frauen unter einem Lipödem, einer Fettgewebsverteilungsstörung, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher, da viele Betroffene überhaupt keine Diagnose erhalten. Die Krankheit wird oft als Adipositas fehldiagnostiziert.

Beim Verdacht auf ein Lipödem sollten Betroffene einen Facharzt für Lymphologie, Phlebologie, Dermatologie oder für Plastische und Ästhetische Chirurgie konsultieren, um eine fundierte Diagnose zu erhalten.

Nach bisherigem Forschungsstand stehen den Patienten zwei Therapiemöglichkeiten zur Verfügung: die konservative Therapie und die operative Therapie in Form einer Liposuktion.

Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)

Die KPE setzt sich aus der Manuellen Lymphdrainage sowie einer Kompressionsbehandlung zusammen. Das Ziel der konservativen Therapie ist es, den Lymphfluss anzuregen und damit die Beschwerden, die das Lipödem verursacht, zu lindern.

Das Lipödem lässt sich durch die KPE allerdings nicht heilen und auch das Voranschreiten der Beschwerden kann durch sie in den meisten Fällen nicht verhindert werden.

Die konservative Therapie muss konsequent und lebenslang durchgeführt werden, damit die Linderung der Symptome aufrechterhalten werden kann. Eine Reduzierung des Umfangs der betroffenen Extremitäten ist nicht möglich.

Bei der manuellen Lymphdrainage wird durch einen geschulten Physiotherapeuten der Lymphfluss aus dem Körpergewebe in die Lymphbahnen gelenkt. Die Therapie beginnt in der Regel in der Region der Schlüsselbeine, wird mit einer zentralen Entstauung am Körperstamm fortgesetzt und endet an den Extremitäten. Ergänzt wird die Lymphdrainage durch eine individuelle Kompressionsbestrumpfung, die die Betroffenen dabei ganztägig tragen.

Liposuktion

Eine Liposuktion bei Lipödem bedeutet eine achsengerechte sowie lymphgefäßschonende Fettabsaugung. Der Eingriff hat das Ziel, den Lymphhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und gleichzeitig die Körperformen neu zu modellieren.

In der Regel sind dafür drei Eingriffe notwendig. Die Operationen erfolgen unter Vollnarkose und sollten in Zeitabständen von mindestens vier Wochen durchgeführt werden. Die operative Therapie stellt die bislang einzige Möglichkeit dar, eine anhaltende Linderung der Beschwerden oder Beschwerdefreiheit zu erreichen.

Welche Therapieform eignet sich wann?

Welche Therapie für die Betroffenen infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist eine individuelle Abwägung. Da ein Lipödem in jedem Stadium Schmerzen verursachen kann, ist eine Liposuktion mitunter bereits bei geringerem Körperumfang sinnvoll.

Bei einigen Frauen sind die Schmerzen so stark, dass nur eine operative Therapie eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebensqualität mit sich bringen kann. Andere Frauen können wiederum auch mit der KPE ihre Schmerzen gut in den Griff bekommen.

Betroffene sollten sich nach der Diagnose unbedingt in Behandlung begeben. Bleibt das Lipödem unbehandelt, kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen.

Was können Lipödem-Betroffene außerdem tun?

Betroffenen steht außerdem die „Intermittierende pneumatische Kompressionstherapie (IPK)“ zur Schmerzlinderung zur Verfügung. Sie kann als unterstützende Maßnahme zur KPE angewendet werden. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das zuhause zusätzlich zum Selbstmanagement eingesetzt wird. Mit einem IPK-Gerät wird durch eine luftgefüllte Manschette Druck auf die zu behandelnde Körperregion ausgeübt. Dabei kann der Druck flexibel eingestellt werden.

Sport und eine gesunde, ausgewogene Ernährungsweise sind ein ergänzender Teil einer erfolgreichen Lipödemtherapie. Sie ersetzen aber auf keinen Fall die regelmäßige Lymphdrainage oder eine Liposuktion. Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente können die Fettverteilungsstörung nicht bekämpfen oder die Beschwerden lindern.

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