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Testament schreiben ohne Familienstreit: Dein Ratgeber für klare Erbregelungen

Testament schreiben ohne Familienstreit: Dein Ratgeber für klare Erbregelungen

Brief und Siegel (über Aflo)

Fast zwei Drittel aller Deutschen haben bislang kein Testament – und das, obwohl Experten eindringlich raten: „Mach Dein Testament am besten noch heute!“ Doch selbst handschriftliche oder notarielle Dokumente sind keine Garantie für Frieden unter den Erben. Viele geraten in die berüchtigte Erbengemeinschaft, wo Jahre voller Streit fast schon vorprogrammiert sind.

Wie Du das verhindern kannst und Deine Hinterbliebenen nicht im Erbschaftschaos zurücklässt, liest Du hier.

Warum die Erbengemeinschaft so gefährlich ist

Erbengemeinschaften entstehen automatisch, wenn zwei oder mehr Erben eingesetzt sind – und das trifft auf rund 80 Prozent aller Nachlässe zu. Aus drei Gründen sind sie Katalysatoren für Konflikte:

Klassiker: Die Erbengemeinschaft im Berliner Testament

Beim Berliner Testament setzen sich Ehepartner gegenseitig als Alleinerben ein. Stirbt der Letzte, erben meist die Kinder zu gleichen Teilen – und bilden damit die Erbengemeinschaft. Die Folge: Jahrelange Auseinandersetzung über Haus, Konto & Co. Selbst Pflichtteilsansprüche können finanzielle Härten für den überlebenden Partner bedeuten.

So verhinderst Du die Erbengemeinschaft: 4 juristische Instrumente

Dein Fahrplan zum rechtssicheren Testament

Bevor Du Dein Testament aufsetzt, solltest Du zuerst genau klären, wer welchen Teil Deines Vermögens – sei es Immobilien, Bankguthaben oder Lebensversicherungen – erhalten soll. Anschließend lohnt sich der Gang zu einem spezialisierten Anwalt oder Notar, der Dich dabei unterstützt, Alleinerben, Vermächtnisse und Teilungsanordnungen rechtssicher zu formulieren.

Um spätere Konflikte zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, Deine Pläne offen mit den künftigen Erben zu besprechen und ihnen die Gründe für Deine Entscheidungen zu erläutern.

Denke zudem daran, Dein Testament bei persönlichen Veränderungen – wie Heirat, Scheidung, Geburt von Kindern oder wesentlichen Vermögensänderungen – regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Schließlich solltest Du die fertige Verfügung sicher hinterlegen, etwa beim Amtsgericht oder Deinem Notar, und eine vertrauenswürdige Person über den Aufbewahrungsort informieren, damit Deine Wünsche im Ernstfall problemlos gefunden und umgesetzt werden können.

Fazit:

Ein schlichtes „Jeder bekommt ein Drittel“ mag bequem sein – es lädt aber zum erbitterten Streit ein. Mit gezielten Anordnungen, Vermächtnissen und Vorsorgemaßnahmen sicherst Du nicht nur Deinen letzten Willen ab, sondern schützt Deine Lieben vor langwierigen Auseinandersetzungen. So bleibt Dein größtes Vermächtnis nicht bloß materiell, sondern wirkt in gegenseitigem Respekt und Zusammenhalt weiter.

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