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Pflege zuhause oder Heim? Worauf Familien bei Betreuungskräften aus dem Ausland achten müssen

Pflege zuhause oder Heim? Worauf Familien bei Betreuungskräften aus dem Ausland achten müssen

Pflegefachkraft (über izusek)

Für viele Senioren ist die Frage zentral: Pflegeheim oder lieber Betreuung in den eigenen vier Wänden? Laut Statistischem Bundesamt entschieden sich 2023 rund 86 Prozent der Befragten für eine Versorgung zuhause. Immer häufiger setzen Familien dabei auf sogenannte „Live-in-Care“-Modelle – Betreuungskräfte, die im Haushalt der Pflegebedürftigen wohnen.

Wie finde ich eine Betreuungskraft?

Pflegekräfte aus dem EU-Ausland stammen oft aus Polen, der Slowakei oder Bulgarien. Sie unterstützen bei Haushalt, Kochen, Körperpflege oder beim An- und Auskleiden. Wer Hilfe sucht, kann sich an Wohlfahrtsverbände wie Caritas oder Diakonie wenden. Auch zahlreiche Online-Vermittlungsportale stellen Kontakte her. Dank Arbeitnehmerfreizügigkeit benötigen EU-Pflegekräfte keine gesonderte Arbeitserlaubnis.

Welche Modelle gibt es?

Wichtig: Werbeanzeigen für „24-Stunden-Betreuung“ sind mit einer einzelnen Pflegekraft nicht gesetzeskonform. Pausen und Ruhezeiten müssen eingehalten werden.

Welche Kosten entstehen?

Die Kosten tragen zunächst Angehörige oder die Pflegebedürftigen selbst. Ob Zuschüsse der Pflegekasse möglich sind, hängt vom Pflegegrad ab. Pflegegeld oder Sachleistungen können einen Teil kompensieren. Pflicht ist in jedem Fall die sogenannte A1-Bescheinigung – sie bestätigt, dass die Betreuungskraft im Heimatland sozialversichert ist.

Fazit

Die Betreuung zuhause kann eine wertvolle Alternative zum Pflegeheim sein – für viele Senioren bedeutet sie ein Mehr an Lebensqualität. Familien sollten jedoch genau prüfen, welches Modell am besten passt, welche Kosten realistisch sind und dass rechtliche Vorgaben eingehalten werden. So bleibt die Hilfe im Alltag eine echte Entlastung – ohne rechtliche oder finanzielle Fallstricke.

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