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Nürnberg verschärft Sicherheitsmaßnahmen am Hauptbahnhof und führt Cannabis-Verbotszone ein

Nürnberg verschärft Sicherheitsmaßnahmen am Hauptbahnhof und führt Cannabis-Verbotszone ein

Nürnberger Hauptbahnhof (über Polizeipräsidium Mittelfranken)

Die Sicherheitslage rund um den Nürnberger Hauptbahnhof bleibt ein zentrales Thema für Polizei, Stadt und Bundespolizei. Während sich die Situation im Bahnhofsgebäude selbst sowie am nördlichen Vorplatz zuletzt stabilisiert hat, richtet sich der Blick der Sicherheitsbehörden nun verstärkt auf den Südausgang. Dort wurden zuletzt vermehrt Probleme festgestellt.

Als Reaktion darauf haben das Polizeipräsidium Mittelfranken, die Stadt Nürnberg und die Bundespolizei ein erweitertes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Ergänzend hat der Nürnberger Stadtrat neue Verbotszonen beschlossen, die der Polizei zusätzliche Kontroll- und Eingriffsmöglichkeiten eröffnen.

Neuer Schwerpunkt am Südausgang

Polizeivizepräsident Gernot Rochholz stellte im Nürnberger Stadtrat gemeinsam mit der Bundespolizei ein umfassendes Strategie- und Maßnahmenpapier vor. Ziel ist es, konsequent gegen Straftaten vorzugehen und zugleich mit Augenmaß zu handeln. Die Polizei setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit kommunalen Sicherheitspartnern, sozialen Trägern und der Justiz. Rochholz betonte, Sicherheit sei eine Daueraufgabe und nur im gemeinsamen Vorgehen erfolgreich zu bewältigen.

Neue Verbotszonen beschlossen

Flankierend zur polizeilichen Strategie hat der Stadtrat am Mittwoch, 10. Dezember 2025, die Einführung einer Cannabis-Verbotszone im Bereich des Südausgangs des Hauptbahnhofs beschlossen. Zudem wird die bestehende Alkoholverbotszone auf den Aufseßplatz ausgeweitet. Die Polizei wird die Einhaltung der neuen Regelungen vor Ort überwachen. Die Verbotszonen sind Teil eines Gesamtkonzepts und sollen insbesondere dazu beitragen, den Handel mit Betäubungsmitteln einzudämmen und der Polizei mehr Handlungsspielraum zu geben.

Ganzheitlicher Sicherheitsansatz

Die Maßnahmen sind eingebettet in einen ganzheitlichen Ansatz, den Stadt, Polizei und Bundespolizei gemeinsam verfolgen. Sicherheit wird dabei sowohl objektiv als auch im Hinblick auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung verstanden. Grundlage sind mehrere strategische Handlungsfelder: Prävention und Sozialarbeit, polizeiliche Präsenz und Repression, Infrastruktur und Stadtgestaltung, digitale Instrumente sowie Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Je nach örtlicher Lage wird daraus ein passgenauer Maßnahmenmix entwickelt.

Hauptbahnhof als sensibler öffentlicher Raum

Der Nürnberger Hauptbahnhof ist mit täglich rund 130.000 Reisenden, Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Gästen aus dem In- und Ausland ein zentraler Verkehrsknotenpunkt und zugleich ein vielgenutzter öffentlicher Raum. Die Vielzahl unterschiedlicher Nutzungsinteressen macht ihn zu einem sensiblen Bereich, in dem Sicherheitsfragen besonders hohe Bedeutung haben. Stadt, Polizei und Bundespolizei sehen es daher als gemeinsame Aufgabe, Kriminalität weiter zu senken und das Sicherheitsgefühl nachhaltig zu stärken.

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