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EU-Kommission erteilt bedingte Marktzulassung für Remdesivir

EU-Kommission erteilt bedingte Marktzulassung für Remdesivir

Eilmeldung des Nürnberger Blatt

Die EU-Kommission hat eine bedingte Marktzulassung für das als mögliches Corona-Behandlungsmittel gehandelte Medikament Remdesivir erteilt. „Diese Genehmigung im beschleunigten Verfahren erfolgt nach einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA)“, erklärte die Brüsseler Behörde am Freitag. Es gehe darum, „einen ungedeckten medizinischen Bedarf“ zu decken.

Der EMA-Ausschuss für Humanmedizin empfiehlt die Zulassung von Remdesivir ausschließlich für die Behandlung von erwachsenen Corona-Patienten sowie von Jugendlichen ab zwölf Jahren, die an einer Lungenentzündung leiden und mit Sauerstoff versorgt werden müssen. 

Die Empfehlung fiel der Behörde zufolge im Wesentlichen auf der Grundlage einer Studie des US-Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID). Darin hieß es, dass Remdesivir die Behandlung von Corona-Patienten erheblich beschleunigen könne. Die Sterblichkeitsrate konnte es demnach aber nicht senken. Die bedingte Marktzulassung bedeutet, dass die Untersuchungen dazu nun während der Behandlung weitergeführt werden. 

Remdesivir wurde von dem US-Hersteller Gilead eigentlich zur Behandlung von Ebola entwickelt. In den USA und Japan erhielt das Medikament bereits Ausnahmegenehmigungen für die Behandlung von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus.

Die US-Regierung hatte Anfang der Woche mitgeteilt, sich nahezu die gesamte Produktion des Mittels für die nächsten Monate gesichert zu haben. Präsident Donald Trump habe einen „unglaublichen Deal“ erzielt, damit jeder US-Patient, der Remdesivir benötige, Zugang zu dem Medikament erhalte, erklärte Gesundheitsminister Alex Azar.

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist das Mittel in Deutschland dennoch in ausreichendem Maße verfügbar. Zudem sei mit der Zulassung auch eine Verpflichtung für Gilead verbunden, „in einem angemessenen Umfang“ Remdesivir nach Europa zu liefern. Das Ministerium gehe davon aus, dass der Pharmahersteller dem nachkommen werde, sagte ein Sprecher am Mittwoch.

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