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Gehalt junger Akademiker liegt über ihren Erwartungen

Gehalt junger Akademiker liegt über ihren Erwartungen

Symbolbild: Junger Akademiker

Auch wenn der Arbeitsmarkt in der Corona-Krise erschwerte Bedingungen für Berufsanfänger bereithält: In der Regel verdienen Studenten nach ihrem Abschluss mehr, als sie erwarten. „In Sachen Gehalt schauen die Absolventen pessimistischer auf den Jobmarkt, als dieser eigentlich ist“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Personaldienstleisters Studitemps. In der Untersuchung, die der Nachrichtenagentur AFP vorab vorlag, fielen allein Juristen mit „deutlich überzogenen Gehaltserwartungen“ auf.   

„Das Klischee, junge Menschen würden maßlose Erwartungen an ihre zukünftigen Arbeitgeber stellen, sehe ich nicht erfüllt“, erklärte Studitemps-Chef Eckhard Köhn. „Sie verkaufen sich eher unter Wert.“ Köhn führte das auf Zukunftsangst zurück und riet Absolventen zu mehr Selbstbewusstsein und Optimismus. Für die Studie mit der Universität Maastricht wurden laut dem Personalunternehmen über acht Jahre hinweg insgesamt etwa 300.000 Studenten zu ihren Vorstellungen vom Arbeitsleben befragt.

Dabei gingen höhere Erwartungen an das Einkommen mit einer höheren erwarteten Zufriedenheit einher. „Höchste Zufriedenheit und Gehälter“ erwarteten den Angaben zufolge Studenten, die in den Bereichen Soft- und Hardware, in der Autobranche, in der Chemie und im Bankwesen arbeiten wollten. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Etwa drei von vier Befragten bevorzugten einen festen Arbeitsplatz im Büro. Nur etwa jeder zehnte wollte dauerhaft im Homeoffice arbeiten.

Indes machten sich die Studierenden selbst wenig Hoffnung auf viel Freizeit: 52 Prozent erwarteten eine 40-Stunden-Woche, zwölf Prozent stellten sich auf eine Arbeitszeit von bis zu 50 Stunden wöchentlich ein und 17 Prozent erwarteten sogar noch mehr Arbeit. Wenngleich der Arbeitswille junger Menschen oft infrage gestellt werde, seien die Vorstellungen vieler Studenten „immer noch sehr klassisch und durchaus konservativ“, erklärte Köhn.

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