Bonner Forscher aus verschiedenen Disziplinen untersuchen den Zusammenhang zwischen der Immunantwort auf eine Corona-Infektion und dem Krankheitsverlauf. Sie wollen nach eigenen Angaben vom Freitag herausfinden, wie das Virus eine fehlgeleitete Immunreaktion auslösen kann und welche Rolle das bei schweren Krankheitsverläufen spielt. Außerdem soll in einer Studie untersucht werden, welche Faktoren Landzeitschäden auf die Lunge und das Nervensystem bewirken.
Das großangelegte Projekt „Covimmune“ mit Beteiligung von Forschern etwa der Virologie und der Bioinformatik soll bis Ende 2021 andauern, das Bundesforschungsministerium fördert es mit rund zwei Millionen Euro. Was genau bei der Reaktion des Immunsystems auf das Virus passiere, sei noch nicht vollständig geklärt, teilte das Institut für angeborene Immunität der Bonner Universität mit.
Es wies darauf hin, dass die Infektion ein weites Spektrum von Reaktionen von einem asymptomatischen Verlauf bis zum Multiorganversagen und Tod auslöst. Genesene Menschen erlangten zwar in der Regel eine wirksame Immunität vor Neuinfektionen, wobei manche dennoch mit langfristigen Folgen zu rechnen hätten.
Die Forscher wollen etwa erkennen, welche genetischen und welche Umweltfaktoren die Fähigkeit zur Corona-Bekämpfung bestimmen. Daraus könnten Erkenntnisse für die individuelle Krankheitsanfälligkeit und die personalisierte Behandlung abgeleitet werden.