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Einnahmenüberschuss bei gesetzlichen Krankenkassen in der Corona-Pandemie

Einnahmenüberschuss bei gesetzlichen Krankenkassen in der Corona-Pandemie

Symbolbild: Gesundheitskarte in Deutschland

Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den von der Corona-Pandemie geprägten ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Einnahmenüberschuss verzeichnet. Die Ausgaben gingen dabei von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr zurück, wie das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Ressortchef Jens Spahn (CDU) mahnte aber, es handele sich dabei nur um eine „Momentaufnahme“. Der Gesundheitsfonds wies ein milliardenschweres Defizit auf.

Die gesetzlichen Krankenkassen erzielten laut dem Ministerium in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Einnahmenüberschuss von rund 1,3 Milliarden Euro. Dabei standen Einnahmen von insgesamt 129,9 Milliarden Euro Ausgaben von rund 128,6 Milliarden Euro gegenüber. Von April bis Juni verringerten sich die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,9 Prozent. 

Weil Patienten in der ersten Jahreshälfte weniger zum Arzt und ins Krankenhaus gegangen seien, seien die Ausgaben gesunken, erklärte Bundesgesundheitsminister Spahn. „Aber das ist nur eine Momentaufnahme.“ Wie sich das Jahr weiter entwickle, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Krankenkassen und den Gesundheitsfonds haben werde, könne erst im Herbst eingeschätzt werden.

Der Gesundheitsfonds verbuchte den Angaben zufolge im ersten Halbjahr ein Defizit von 7,2 Milliarden Euro. Grund dafür sind demnach unter anderem Ausgleichszahlungen für freigehaltene Krankenhausbetten oder den Ausbau von Intensivbetten.

Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, wertete die Zahlen als Beleg dafür, dass die gesetzlichen Krankenkassen trotz der Corona-Pandemie „insgesamt noch über stabile Finanzen verfügen“. Im laufenden Jahr sorge der Gesundheitsfonds mit garantierten regelmäßigen Zuweisungen für zuverlässige Einnahmen der Krankenkassen. Zudem seien bei den Krankenhäusern die Ausgaben sogar rückläufig, da Corona-bedingt viele Operationen abgesagt worden seien. 

Aus den Zahlen lasse sich allerdings keine Prognose für das Gesamtjahr ableiten, warnte Pfeiffer. „Beispielsweise ist der extreme Rückgang der Krankenhausausgaben während der Monate des Lockdowns ein Sondereffekt, der sich so wohl kaum wiederholen wird“, erklärte die Verbandsvorsitzende.

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