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Französische Regierung spricht im Fall Nawalny von einer „Straftat“

Französische Regierung spricht im Fall Nawalny von einer „Straftat“

Symbolbild: Eiffelturm, Paris

Im Fall des mutmaßlich vergifteten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat die französische Regierung am Dienstag von einer „Straftat“ gesprochen. „Frankreich bringt seine tiefe Besorgnis über diese Straftat zum Ausdruck, die an einem wichtigen Akteuer des politischen Lebens in Russland verübt wurde“, erklärte das Außenministerium in Paris. Es forderte von den russischen Behörden zudem eine „schnelle und transparente Untersuchung“, um die „Umstände dieser Tat“ aufzuklären.

Der Anti-Korruptions-Aktivist und prominente Kritiker von Präsident Wladimir Putin wird seit Samstag der Berliner Charité behandelt, nachdem er bei einem Flug in Russland zusammengebrochen und zunächst in einem Krankenhaus im sibirischen Omsk behandelt worden war. Die Charité geht nach ihren bisherigen Befunden von einer Vergiftung aus. Die russischen Ärzte gaben dagegen an, kein Gift in Nawalnys Körper gefunden zu haben.

Nach der Vergiftungsdiagnose der Charité hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Heiko Maas (SPD) die russischen Behörden dringend zur Aufklärung aufgefordert. Der Kreml warf den deutschen Ärzte am Dienstag eine voreilige Gift-Diagnose vor.

Nawalny liegt nach Angaben der Charité im künstlichen Koma. Sein Gesundheitszustand ist demnach ernst, akute Lebensgefahr besteht aber nicht. Nawalnys Umfeld geht davon aus, dass er durch einen Tee vergiftet wurde, den er kurz vor dem Abflug in Russland getrunken hatte. 

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