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Halbjahresgewinn des Triebwerksbauers MTU nimmt um fast 50 Prozent ab – Stellenabbau geplant

Halbjahresgewinn des Triebwerksbauers MTU nimmt um fast 50 Prozent ab  – Stellenabbau geplant

Symbolbild: Triebwerk - Bild: Lutz Blohm / CC BY-SA

Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hat in der Corona-Krise einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Nettogewinn im ersten Halbjahr sank um 45,5 Prozent auf 125 Millionen Euro, wie MTU am Montag mitteilte. Der Umsatz ging demnach um knapp neun Prozent auf rund zwei Milliarden Euro zurück. Konzernchef Reiner Winkler verteidigte den geplanten Personalabbau von bis zu 15 Prozent in Deutschland.

„Die derzeitige Geschäftslage zwingt uns leider“, erklärte Winkler. Anfang des Monats hatte MTU beim Personal „eine Kapazitätsreduzierung von insgesamt rund zehn bis 15 Prozent“ bis Ende 2021 angekündigt. Winkler sagte nun, dieser Wert gelte für die deutschen Standorte, an denen 80 Prozent der Konzernmitarbeiter beschäftigt seien. Im Ausland können demnach 20 bis 30 Prozent der Stellen wegfallen.

Als Grund für die Stellenstreichungen hatte der Triebwerksspezialist, der im vergangenen September den angeschlagenen Industriekonzern Thyssenkrupp im Deutschen Aktienindex (Dax) abgelöst hatte, Anfang Juli die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Luftfahrtindustrie genannt. Der Abbau soll vor allem durch Vereinbarungen zu Altersteilzeit oder Vorruhestand gelingen, außerdem werden freiwerdende Stellen nicht neu besetzt. Winkler betonte am Montag, der Vorstand wolle alles tun, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Derzeit sind laut dem Konzernchef etwa 80 Prozent der Beschäftigten in Deutschland in Kurzarbeit und arbeiten im Schnitt einen Tag pro Woche – der Militärbereich sei hiervon ausgenommen und laufe unverändert weiter. Ende Juni beschäftigte die MTU Aero Engines AG weltweit 10.661 Mitarbeiter.

Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern im zivilen Seriengeschäft infolge rückläufiger Flugzeug-Auslieferungen einen Umsatzrückgang von deutlich über 20 Prozent. Der Umsatz des Militärgeschäfts dürfte dagegen leicht zunehmen. Insgesamt werde es voraussichtlich mehrere Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau erreicht ist, sagte Winkler.

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