Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) reist am Dienstag zu einem eintägigen Besuch nach Russland. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin mitteilte, will Maas in Moskau seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow treffen. Anschließend werde er nach St. Petersburg weiterreisen, um dort der Opfer der deutschen Blockade des damaligen Leningrad während des Zweiten Weltkriegs zu gedenken.
Die deutsche Wehrmacht hatte die Stadt Leningrad vom September 1941 bis Anfang 1944 belagert. Während der Blockade starben Schätzungen zufolge mehr als eine Million Menschen, die meisten durch Hunger. 1991 wurde die Stadt wieder in St. Petersburg umbenannt. So hieß sie zuvor auch von ihrer Gründung bis 1914.
Maas und Lawrow hatten sich im Januar 2019 auf eine humanitäre Geste der Bundesregierung für die noch lebenden Blockadeopfer verständigt. Wie es damals hieß, will die Bundesregierung zwölf Millionen Euro bezahlen, unter anderem für die Modernisierung eines Krankenhauses für Kriegsveteranen sowie für die Errichtung eines deutsch-russischen Begegnungszentrums. Mit der Umsetzung wurde laut Auswärtigem Amt in der Zwischenzeit begonnen.