Die EU-Kommission will den europäischen Luftraum besser organisieren, um die Klimabelastung durch den Flugverkehr zu verringern. Ziel seien „nachhaltigere und effizientere Flugpläne“, um die Luftfahrtemissionen um bis zu zehn Prozent zu senken, teilte die Behörde am Dienstag mit. Zudem sollen mit der Reform weniger Verspätungen erreicht und die Kosten für die Fluggesellschaften gesenkt werden.
„Flugzeuge bewegen sich manchmal im Zickzack zwischen verschiedenen Luftraumblöcken, wodurch Verspätungen und Treibstoffverbrauch zunehmen“, erklärte EU-Verkehrskommissarin Adina Valean. Ein besseres Luftverkehrsmanagement bedeute „direktere Routen und weniger Energieverbrauch, was zu weniger Emissionen und niedrigeren Kosten für unsere Fluggesellschaften führt“.
Die EU-Kommission verweist darauf, dass Verspätungen allein im vergangenen Jahr Mehrkosten von sechs Milliarden Euro verursacht hätten. Zudem habe dies zusätzliche Emissionen von 11,6 Millionen Tonnen CO2 bedeutet.
Die Initiative für einen einheitlichen europäischen Luftraum (Single European Sky) gibt es seit 2004. Ziel ist es, die noch stark national ausgerichtete Luftraumüberwachung in Europa in größeren Blöcken zu bündeln und aufeinander abzustimmen. Einen letzten Reformvorschlag hatte die EU-Kommission 2013 unterbreitet. Die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten kamen aber nicht voran, weshalb Brüssel nun einen neuen Anlauf unternimmt.
Weiteres Ziel der jetzt angeschobenen Reform ist es, den Markt für Datendienste und digitale Innovation zu öffnen, wie die Kommission mitteilte. Auch dies soll ein besseres Luftverkehrsmanagement ermöglichen. Der Vorschlag der Kommission geht nun an die Mitgliedstaaten und das Parlament zur weiteren Beratung.