Wegen der besorgniserregend hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen wird es dieses Jahr keinen Weihnachtsmarkt in Straßburg geben. Zwar bleibe es bei Veranstaltungen wie Konzerten und anderen Vorstellungen, und auch der große Weihnachtsbaum im Zentrum der Stadt werde wie jedes Jahr aufgestellt – doch die rund 300 traditionellen Stände würden diesmal nicht aufgebaut, erklärte Bürgermeisterin Jeanne Barseghian am Donnerstag.
Die elsässische Hauptstadt habe die höchste Corona-Alarmstufe überschritten, sagte die Grünen-Politikerin zur Begründung. Straßburg stecke in keiner „Blase“, fügte sie hinzu: In ganz Europa und insbesondere im nur wenige Kilometer entfernten Deutschland würden die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus ebenfalls stetig verschärft.
Der Straßburger Weihnachtmarkt existiert seit dem Jahr 1570, abgesagt wurde er bisher nur zu Kriegszeiten. Jedes Jahr zieht er rund zwei Millionen Besucher an. Die Einkünfte für die einheimische Wirtschaft werden auf rund 250 Millionen Euro geschätzt.
Anfang Oktober hatten die Straßburger Behörden noch gehofft, mit Hilfe besonderer Hygienemaßnahmen am traditionsreichen Weihnachtsmarkt mit seinen stimmungsvollen Holzhütten, in denen die Aussteller die Gastronomie des Elsass und das lokale Handwerk präsentieren, festhalten zu können. Doch inzwischen explodieren nicht nur in Frankreich die Infektionszahlen. Auch andere Weihnachtsmärkte wurden bereits abgesagt.