Trotz oftmals erzwungener Zweisamkeit führt die Corona-Pandemie bisher zu keiner erhöhten Scheidungsrate. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Fachanwälten für Familienrecht und Immobilienmaklern, über die die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Donnerstag berichtete. 43,5 Prozent der Anwälte gaben an, weniger Mandate zu haben als vor der Pandemie. Auch eine erhöhte Nachfrage nach Singlewohnungen konnte von Seiten des Immobilienverbands Deutschland (IVD) nicht bestätigt werden.
Für die Umfrage wurden im Oktober etwa tausend Fachanwälte für Familienrecht befragt. Nur 10,3 Prozent der befragten Anwälte hatten mehr Aufträge als vor der Pandemie. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer gab an, weniger Umsatz zu machen als in Zeiten vor Corona. Auch im Zuge einer Befragung der Bundesfachausschüsse der Makler und Verwalter konnte laut IVD-Sprecher niemand ein „Massenphänomen – Corona, Trennung, Singlewohnung – bestätigen“.
Genaue Zahlen zu Scheidungen werden frühestens im März 2021 vorliegen. Denn erst mit Ablauf des rechtlich verpflichtenden Trennungsjahres ist es möglich, vor dem Amtsgericht einen Antrag auf Scheidung einzureichen.