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AstraZeneca-Impfstoff: Ein zweites Standbein bei der Immunisierung gegen das neuartige Coronavirus

AstraZeneca-Impfstoff: Ein zweites Standbein bei der Immunisierung gegen das neuartige Coronavirus

Impfstoff-Herstellung - Bild: SteveAllenPhoto via Twenty20

Nach dem Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer hat Großbritannien am Mittwoch ein zweites Vakzin gegen das neuartige Coronavirus zugelassen: Der Impfstoff, den das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelte, hat zwar nicht so eine hohe Wirksamkeit wie das Biontech-Präparat, dafür ist es aber deutlich billiger und lässt sich leichter lagern.

Auf welcher Methode basiert der AstraZeneca-Impfstoff?

Es handelt sich um einen Vektorviren-Impfstoff. Das bedeutet, dass ein Virus, das normalerweise Schimpansen befällt, durch den Einbau des sogenannten Spike-Proteins des neuartigen Coronavirus genetisch verändert wurde. 

Mit dem Spike-Protein, einer stachelartigen Struktur an seiner Oberfläche, heftet sich das Coronavirus an menschliche Zellen, um dann in sie einzudringen. Wenn das Vektorvirus dem Menschen injiziert wird, kann dieser Antikörper gegen das Spike-Protein und damit gegen das neuartige Coronavirus bilden.

Wie wirksam ist der AstraZeneca-Impfstoff?

Die Entwickler meldeten im November ein Zwischenergebnis, wonach der Impfstoff zu 70 Prozent wirksam sei. Das Biontech-Vakzin ist hingegen zu 95 Prozent wirksam. Durch Zufall stellte AstraZeneca fest, dass die Wirksamkeit 90 Prozent beträgt, wenn Probanden zunächst nur eine halbe Dosis des Impfstoffs und bei der zweiten Injektion einen Monat später eine ganze Dosis erhalten. Wenn beide Male eine volle Dosis gespritzt wird, liege die Wirksamkeit hingegen nur bei 62 Prozent. 

Wegen von Experten geäußerter Zweifel an dem Zufallsbefund kündigte AstraZeneca Ende November eine „zusätzliche Studie“ zur Wirksamkeit bei einer verringerten Impfdosis an. „Wir denken, wir haben die Siegerformel herausbekommen“, sagte AstraZeneca-Chef Pascal Soriot dazu der „Sunday Times“.

Er geht davon aus, dass der Impfstoff auch gegen die neue, offenbar ansteckendere Coronavirus-Variante wirksam ist, die sich insbesondere im Süden Englands ausgebreitet hat. Um dies aber sicher festzustellen, werde sein Unternehmen Tests mit dem mutierten Virus vornehmen. Wenn es notwendig sein sollte, könne AstraZeneca auch eine auf diese Virus-Variante zugeschnittene neue Version seines Impfstoffs entwickeln, versicherte Soriot.

Welche Vorteile hat das Vakzin von AstraZeneca?

Der Impfstoff von AstraZeneca ist mit einem Preis von rund 2,75 Euro pro Dosis ziemlich günstig. Außerdem lässt er sich bei normalen Kühlschranktemperaturen zwischen zwei und acht Grad lagern. Damit ist er ideal für großangelegte Impfkampagnen.

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer benötigt bei längerer Lagerung hingegen eine extrem niedrige Temperatur von minus 70 Grad. Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna muss immerhin auf minus 20 Grad heruntergekühlt werden.

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