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Chef der Impfkommission verteidigt Zeitplan für offizielle Impfempfehlung

Chef der Impfkommission verteidigt Zeitplan für offizielle Impfempfehlung

Symbolbild: Impfung

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat Kritik zurückgewiesen, dass sie bisher keine offizielle Empfehlung für die Corona-Impfungen vorgelegt hat. Der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens verteidigte am Montag im Deutschlandfunk den Zeitplan mit Verweis auf das aufwändige Prüfverfahren. Es könne kein Impfstoff empfohlen werden, der formal in der EU noch gar nicht zugelassen sei. Zudem müssten die Daten zur Wirksamkeit des Stoffs in bestimmten Altersgruppen und bei Vorerkrankungen noch abschließend geprüft werden.

„Mehr Schnelligkeit als derzeit an den Tag gelegt wird, kann es gar nicht geben“, sagte Mertens mit Blick auf die Impfvorbereitungen. Nach seinen Angaben sollen die Gesundheitsbehörden der Länder aber voraussichtlich noch in dieser Woche über den Inhalt der offiziellen Impfempfehlung informiert werden. Dann könnten sie mit der Vorbereitung für die Impfungen beginnen.

Ziel sei zunächst, Menschen mit hohem Risiko für schwere und tödliche Verläufe einer Infektion zu schützen, bekräftigte Mertens. Dies hatten der Deutsche Ethikrat, die Ständige Impfkommission und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina im November in einem gemeinsamen Papier zur Priorisierung der Corona-Impfungen empfohlen. 

Da zunächst nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stehen wird, sollen demnach Menschen hohen Alters und mit Vorerkrankungen, etwa Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, sowie Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich und Berufsgruppen wie Polizei und öffentlicher Gesundheitsdienst zuerst geimpft werden.

Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), hatte kritisiert, dass die Feinabstimmung zu lange daure. Die Länder bereiten sich derzeit intensiv auf die geplanten Massenimpfungen vor und richten zentrale Impfzentren ein. 

Mertens zufolge geht es zunächst vor allem darum, besonders gefährdete Menschen zu schützen und schwere Verläufe einer Corona-Erkrankung zu verhindern. Ein epidemiologischer Effekt, also eine Änderung in der Dynamik der Infektionsübertragung, werde sich dagegen erst nach Monaten einstellen.

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