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„Deutschlandtrend“: Harter Lockdown trifft auf breite Zustimmung

„Deutschlandtrend“: Harter Lockdown trifft auf breite Zustimmung

Symbolbild: Coronavirus

Der seit Mittwoch geltende harte Lockdown trifft einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung auf breite Zustimmung. Im ARD-„Deutschlandtrend“ gaben 69 Prozent der Teilnehmer an, die Maßnahmen seien angemessen, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Lediglich 14 Prozent sagten demnach, die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung gingen zu weit. 16 Prozent äußerten hingegen die Auffassung, die Vorgaben gingen nicht weit genug.

Damit erfährt der harte Lockdown größeren Rückhalt als der Anfang November verhängte Teil-Lockdown. Im „Deutschlandtrend“ Anfang Dezember hatten 53 Prozent die damals geltenden Maßnahmen als angemessen bezeichnet, 27 Prozent fanden sie zu weitreichend und 18 Prozent zu lasch.

Bei den seit Mittwoch geltenden Vorgaben findet der neuen Erhebung zufolge unter anderem das Verbot von Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit breite Zustimmung: 86 Prozent der Umfrageteilnehmer unterstützten dies. Viel Unterstützung finden demnach auch das Verbot von Versammlungen und Feuerwerken auf öffentlichen Plätzen an Silvester und Neujahr (85 Prozent) sowie die Schließung von weiten Teilen des Einzelhandels und von Dienstleistungsbetrieben (67 Prozent).

Das weitgehende Aussetzen des Präsenzunterrichts an den Schulen finden 68 Prozent aller Befragten gut, 27 Prozent lehnen es ab. Geringer fällt die Unterstützung für die Einschränkung der Betreuung in Kindertageseinrichtungen aus: Hier äußerten 56 Prozent Zustimmung und 36 Prozent Ablehnung.

Gespalten zeigten sich die Befragten bei der Frage, ob es richtig ist, dass Gottesdienste unter bestimmten Hygienevorgaben weiter abgehalten werden dürfen. 50 Prozent unterstützten dies, 47 Prozent lehnten es ab.

Zwölf Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich durch die aktuell geltenden Einschränkungen sehr stark belastet fühlen. 24 Prozent fühlen sich stark belastet, 45 Prozent weniger stark und 19 Prozent gar nicht. Dabei fühlen sich Jüngere stärker beeinträchtigt als Ältere; Menschen mit Schulkindern im Haushalt schätzen die Belastung höher ein als solche ohne Schulkinder.

Mit Blick auf die Weihnachtsfeiertage planen der Erhebung zufolge 24 Prozent der Menschen, ihre Kontakte oder Besuche sehr stark einzuschränken. 36 Prozent planen eine stark Einschränkung, 23 Prozent wollen sich weniger stark einschränken und 14 Prozent gar nicht. 

Mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung und der Bundesländer sind aktuell zehn Prozent der Deutschen sehr zufrieden und 47 Prozent zufrieden. 30 Prozent gaben an, sie seien weniger zufrieden. Zwölf Prozent sind gar nicht zufrieden.

Für den „Deutschlandtrend Extra“ im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ befragte das Meinungsforschungsunternehmen Infratest dimap am Dienstag und Mittwoch 1004 Wahlberechtigte. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten angegeben.

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