Der Präsident des Technischen Hilfswerks (THW) hat davor gewarnt, angesichts der Corona-Pandemie andere Gefährdungen zu unterschätzen. Als Beispiele nannte THW-Präsident Gerd Friedsam im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP den Schutz kritischer Infrastrukturen in Deutschland und die „Stärkung der Resilienz der Bevölkerung insgesamt“. Darüber hinaus gebe es immer wieder „Naturereignisse, die uns von heute auf morgen beschäftigen können“, sagte Friedsam. „Man sollte diese Themen nicht aus den Augen verlieren.“
Der THW-Präsident mahnte zudem eine kritische Bestandsaufnahme durch Politik und Hilfsorganisationen über die Erfahrungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie an. Ziel einer solchen Nachbetrachtung müsse es sein, „dass wir eine solche Situation in Zukunft noch besser meistern als jetzt“, sagte Friedsam zu AFP. Dieser Prozess müsse angestoßen werden, sobald die akute Corona-Krise vorbei sei.
„Wir haben das beispielsweise in den vergangenen Jahren bei Großschadensereignissen wie Hochwassern und Stürmen auch getan und dadurch gute Ansätze gewonnen, wie man das strukturiert angehen kann“, sagte der THW-Präsident. „Ein solches Vorgehen eignet sich sicherlich auch für die Situation in Pandemiefällen.“
Das THW hat für die Bundesregierung zentrale Aufgaben bei der Verteilung dringend benötigter Schutzmaterialien und des Corona-Impfstoffes übernommen. THW-Einsatzkräfte bauten Teststellen und Impfzentren auf, errichteten Behelfskrankenhäuser und transportieren Proben und Impfstoffe. Des Weiteren unterstützen THW-Fachberater Krisenstäbe in Bundesländern, Landkreisen und Kommunen.
Nach THW-Angaben vom Dienstag waren im Jahr 2020 die Ehrenamtlichen der Organisation rund 1,2 Millionen Stunden im Einsatz – zur Bewältigung der Corona-Pandemie und anderer Notlagen.