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Bayerns Gesundheitsminister Holetschek warnt vor Vertrauensverlust durch Impfprobleme

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek warnt vor Vertrauensverlust durch Impfprobleme

Corona-Impfung - Bild: alinabuzunova via Twenty20

Angesichts der massiven Probleme bei der Beschaffung und Lieferung von Impfstoffen gegen das Coronavirus warnt der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek, vor einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung. „Wenn wir Zusagen bekommen, müssen wir auch verlässlich mit dem Impfstoff planen können“, sagte der bayerische Gesundheitsminister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Mittwoch. „Andernfalls drohen wir, den Rückhalt und die Bereitschaft der Menschen zum Mitmachen zu verlieren.“

„Verlässlichkeit ist hier die wichtigste Währung“, mahnte der CSU-Politiker. Die Länder hätten ihre Hausaufgaben gemacht, die Impflogistik in Deutschland stehe bereit. „Der Bund und die EU müssen dafür sorgen, dass wir genügend Impfstoff bekommen und die Lieferungen auch wie geplant eintreffen“, betonte er.

Auch der Deutsche Hausärzteverband warnte, die Verzögerungen bei den Corona-Impfungen sorgten für Verunsicherung bei den Bürgern. „Die aktuellen Meldungen über Lieferverzögerungen des Herstellers AstraZeneca reihen sich in eine Folge unerfreulicher Nachrichten rund um die Organisation der Corona-Schutzimpfung ein“, sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwochsausgaben). 

Das rücke nicht nur das Ziel einer schnellen Immunisierung der Bevölkerung in immer weitere Ferne, es sorge auch für Verunsicherung und Misstrauen, sagte Weigeldt. „Das ist fatal, bedenkt man, dass die Impfung der Hoffnungsschimmer der Menschen nach diesem schwierigen Jahr ist.“

Der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca hatte vor kurzem Engpässe bei der Belieferung der Europäischen Union mit dem Vakzin bekanntgegeben. In der EU-Kommission gibt es den Verdacht, die Engpässe könnten darauf zurückzuführen sein, dass der Hersteller Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder mit ungekürzten Mengen des Impfstoffs beliefert. Der Konzern bestreitet dies. Mitte Januar hatte bereits das US-Unternehmen Pfizer über Lieferverzögerungen des Biontech-Impfstoffs informiert.

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