Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird mit den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Bundesländer am Montag über das Thema Impfungen beraten. An dem Gespräch werden neben weiteren Mitgliedern der Bundesregierung auch Vertreter der Impfstoffhersteller sowie der betreffenden Verbände teilnehmen, wie ein Regierungssprecher am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Beratungen findet wegen der Corona-Lage als Videokonferenz statt.
Zuletzt war die Versorgung mit Impfstoffen in Deutschland ins Stocken geraten. Für Schlagzeilen sorgt derzeit vor allem der Streit zwischen der EU und dem Pharmakonzern AstraZeneca, dessen Impfstoff am Freitag in der EU zugelassen werden könnte. Das schwedisch-britische Unternehmen hatte vergangene Woche massive Lieferschwierigkeiten wegen Produktionsproblemen in einem belgischen Werk eingeräumt.
Wegen Umbaumaßnahmen in einem belgischen Werk liefern auch der deutsche Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer derzeit weniger Impfstoff an die EU als vorgesehen. Die Gesamtmenge der Lieferungen im ersten Quartal soll aber gleich bleiben. Neben dem Impfstoff von Biontech wird derzeit noch das Mittel des US-Herstellers Moderna verimpft.
In Deutschland wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bislang mehr als 2,1 Millionen Impfdosen verabreicht. Darunter waren rund 1,74 Millionen Erstimpfungen und rund 366.000 Zweitimpfungen.