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Kölner Gericht verzeichnet Welle von Kirchenaustritten

Symbolbild: Kirche

Symbolbild: Kirche

Eine Welle von Kirchenaustritten beschäftigt das Kölner Amtsgericht. Derzeit kehren mehr als tausend Christen im Monat der Kirche den Rücken, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Donnerstag unter Berufung auf die Behörde berichtete. Auf das Jahr hochgerechnet entspreche das einer Zunahme von 70 Prozent. Hunderte Zusatztermine für den Austritt seien ebenfalls „binnen weniger Tage“ ausgebucht gewesen.

In einem Brandbrief an den Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Woelki, der unter anderem wegen Vertuschungsvorwürfen in einem Missbrauchsfall unter Druck steht, beklagten 34 Pfarrer demnach einen „Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlust“. In dem Schreiben verlangen sie laut Zeitungsbericht, dass die Bistumsleitung persönliche Verantwortung übernimmt. Die Geistlichen forderten einen „wahrhaftigen und transparenten Umgang mit den eigenen Fehlern“ in der Missbrauchsaufarbeitung.

Kardinal Woelki steht in der Kritik, weil er ein 2018 in Auftrag gegebenes unabhängiges Gutachten zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln unter Verschluss hält. In einem Missbrauchsfall aus den 70er Jahren wird dem Erzbischof zudem Vertuschung vorgeworfen.

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