Zum zweiten Mal in Folge ist die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland gestiegen. Für das Jahr 2019 stellten die Jugendämter zehn Prozent mehr Fälle fest als im Vorjahr, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Statistik des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Demnach wurden rund 55.500 Kindeswohlgefährdungen gezählt.
Der Statistik zufolge liegen bei 20 Prozent der Fälle mehrere sogenannte Gefährdungsarten gleichzeitig vor. Zu den vier Gefährdungsarten zählen psychische und körperliche Misshandlung sowie Vernachlässigung und sexuelle Gewalt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der mehrfach betroffenen Kinder und Jugendlichen um 15 Prozent und somit überdurchschnittlich gestiegen.
In 17 Prozent der Fälle liegen demnach zwei verschiedene Formen von Gefährdung vor. Am häufigsten hätten die mehrfach betroffenen Kinder gleichzeitig Vernachlässigungen und psychische Misshandlungen erlebt. In sechs Prozent der Fälle wurden Jungen und Mädchen sowohl psychisch als auch körperlich misshandelt. Gut vier Fünftel der mehrfach gefährdeten Kinder waren laut Statistik jünger als 14 Jahre.