Die Grünen wollen nach Angaben ihres Bundesgeschäftsführers Michael Kellner frühestens im April die Frage nach einer möglichen Kanzlerkandidatur beantworten. „Wir werden unser personelles Angebot unterbreiten, wenn die Bäume wieder richtig grün sind – also zwischen Ostern und Pfingsten“, sagte Kellner den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Freitagsausgaben). Ostermontag ist in diesem Jahr am 5. April, Pfingstsonntag am 23. Mai.
„Die Erwartung der Partei ist vor allem, dass wir da geschlossen bleiben“, sagte Kellner zum Personaltableau. „Sie würde uns die Ohren lang ziehen, wenn wir uns da zerstreiten würden.“ Deshalb würden die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck „in Gemeinsamkeit entscheiden, welche Aufstellung am besten für unser Land und für die Partei ist“.
Am Ende werde die Partei für beide Wahlkampf machen, versicherte Kellner. „Wahlkampf ist Teamsport; das wird auch so bleiben. Erst auf den letzten Metern wird eine oder einer – wie im Radrennen – von vorne ziehen.“
Kellner zeigte sich zudem überzeugt, dass es für seine Partei eine realistische Chance auf einen Wahlsieg gebe. „Wenn alles ausgezeichnet läuft und die Wählerinnen und Wähler das Unwahrscheinliche möglich machen: Ja, dann stellen die Grünen die Kanzlerin oder den Kanzler.“
Wenn die Grünen einen Kanzlerkandidaten oder eine Kanzlerkandidatin aufstellen sollten, wäre dies das erste Mal in ihrer Geschichte. Sowohl Baerbock als auch Habeck haben erklärt, dass sie sich das Amt zutrauen.
Einziger offizieller Kanzlerkandidat für den Bundestagswahlkampf 2021 ist bisher Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz für die SPD. CDU und CSU wollen spätestens im Frühjahr entscheiden.