Eine verschärfte nächtliche Ausgangssperre bereits ab 18 Uhr ist am Samstag in besonders vom Coronavirus betroffenen Gebieten Frankreichs in Kraft getreten. In insgesamt 15 Regionen wurde die nationale Ausgangssperre von 20 Uhr auf 18 Uhr vorverlegt. Betroffen sind rund sechs Millionen Franzosen.
Die strengere Ausgangssperre, die weiterhin bis 6 Uhr morgens gilt, gilt unter anderem für das Départment Alpes Maritimes einschließlich Nizza. Die anderen betroffenen Regionen liegen vorwiegend im Osten des Landes, die derzeit besonders hohe Coronavirus-Fallzahlen vermelden. Paris bleibt von der Neuregelung vorerst ausgenommen.
Regierungssprecher Gabriel Attal hatte die Verschärfung am Freitag damit begründet, dass sich das Coronavirus immer weiter ausbreite. Zugleich schloss er eine ursprünglich geplante mögliche Wiedereröffnung von Theatern, Kinos und Konzertsälen am 7. Januar aus.
Der Bürgermeister von Nancy, Mathieu Klein, kritisierte im Radiosender France Info am Samstag die verschärfte Maßnahme als „verspätet und vielleicht unzureichend“. Er charakterisierte die neuen Regeln als „ein Zwischending“ und forderte restriktivere Maßnahmen wie lokale Lockdowns. Ähnliche Forderungen hatten zuvor der Bürgermeister der Stadt Reims und der Präsident des Regionalrats des Gebietes Grand Est formuliert.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus betrug laut den französischen Behörden vom Freitagabend zuletzt täglich rund 20.000. Demnach sind am Freitag 133 Menschen an dem neuartigen Virus gestorben. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie in Frankreich knapp 64.800 Menschen an oder mit dem Virus gestorben; mehr als 2,6 Millionen Menschen haben sich infiziert.