Experten der Universität Hohenheim haben die Pressemitteilungen der Bundesregierung zur Corona-Pandemie als zu unverständlich kritisiert. Zu den häufigsten Problemen gehörten Fremdworte, zu verschachtelte Sätze sowie aus mehreren Worten zusammengesetzte Kunstbegriffe, wie die Kommunikationsfachleute der Stuttgarter Hochschule am Dienstag unter Verweis auf eine eigene Analyse mitteilten. Die Pressemitteilungen der Bundesregierung mit Bezug zur Corona-Pandemie seien „im Schnitt relativ unverständlich“.
Die Experten der Universität untersuchten nach eigenen Angaben rund 1360 Pressemitteilungen aus allen Ressort, die zwischen März 2020 und Januar 2021 erschienen und dabei einen „Corona-Bezug“ aufwiesen. Diese betrafen diverse Politik- und Themenbereiche von Verkehr und Infrastruktur über Verbraucherschutz bis zu Bildung.
Die Wissenschaftler setzten dabei eine Analysesoftware, die von ihnen mitentwickelt wurde. Diese erfasst bestimmte Faktoren, die für die Lesbarkeit und Verständlichkeit von Texten relevant sind. Das Ergebnis wird dann als Indexwert von null bis 20 ausgewiesen. Die Pressemitteilungen der Regierung zur Coronakrise weisen einen Indexwert von 7,4 auf. Anzustreben wäre demnach ein Wert von 14, etwa auf dem Niveau der Politikbeiträge überregionaler Zeitungen.