Immer mehr Eigenheimbesitzer bauen sich eine Solarstromanlage aufs Dach. Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) am Dienstag auf der Grundlage von Daten der Bundesnetzagentur mitteilte, wurden 2020 rund 184.000 neue Anlagen mit einer Leistung von 4,9 Gigawatt neu errichtet. Das war ein Plus der Leistung von fast 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bei den Eigenheimbesitzern verdoppelte sich die Nachfrage demnach fast – hier gab es ein Plus von 99 Prozent. Der Markt gliedert sich in drei Teile: das Segment unterhalb einer Leistungsgrenze von zehn Kilowatt-Peak (kWp) – das überwiegend dem Eigenheimsegment zugerechnet wird -, das gewerbliche Segment mit einer Leistung von zehn bis 750 kWp und die Leistungsklasse oberhalb von 750 kWp, etwa Solarparks.
In der ersten Kategorie wurden 2020 dem Verband zufolge allein 151.700 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1131 Megawatt neu installiert, im Vorjahr 2019 war es mit 77.100 Anlagen und 570 Megawatt rund die Hälfte. Der Anteil des Segments am Gesamtmarkt wuchs von 15 auf 23 Prozent.
Als Ursachen des Anstiegs sieht der Verband ein „deutlich gestiegenes Umweltbewusstsein, das Streben vieler Verbraucher nach mehr Unabhängigkeit, erheblich gesunkene Solartechnikpreise“ sowie einen zunehmenden Umstieg auf Elektromobilität. Trotzdem seien fünf Gigawatt Zubau noch „fünf Gigawatt im Jahr zu wenig“, monierte der BSW. Die Richtung stimme, allerdings müsse der Zubau in allen Marktsegmenten um den Faktor zwei bis drei gesteigert werden, „um eine Klimaschutz- und Stromerzeugungslücke zu vermeiden“.