Ein neues Weitwinkelteleskop hoch in den Bergen Chiles soll Astronomen künftig tiefe Einblicke in die Entstehung von Sternen und Galaxien gewähren. Wie die Universität Köln am Freitag mitteilte, ist das Projekt auf dem 5600 Meter hohen Cerro Chajnantor nun durch die Finanzierung der kanadischen Kooperationspartner mit 4,9 Millionen Dollar durch die Canada Foundation for Innovation auf sichere Füße gestellt.
Das geplante Fred Young Submillimeter Telescope (FYST) in der chilenischen Atacama-Wüste, einem der trockensten Orte der Erde, macht Beobachtungen im Submillimeter-Strahlungsbereich. Dieser Bereich wird durch Wasserdampf in der Erdatmosphäre leicht verzerrt, so dass ein hoher und trockener Standort benötigt wird. Das FYST ist mit seinem innovativen Weitwinkeldesign für die Messung von Licht aus den frühesten Momenten nach dem Urknall optimiert.
Im Gegensatz zum sichtbaren Licht stammt die Submillimeter-Strahlung typischerweise aus Staub- und Molekülwolken, die ferne supermassereiche Schwarze Löcher und sternenreiche Galaxien umgeben – aber auch aus Regionen, in denen sich Sterne und Planetensysteme bilden.
Daher sollen die Beobachtungen von FYST neben der Untersuchung dieser Regionen auch entscheidende Informationen über den Urknall liefern, indem sie die Beobachtungen des kosmischen Mikrowellenhintergrunds erklären, des ältesten Lichts im Universum.
Das FYST ist Teil eines internationalen Projekts, an dem auch ein deutsches Konsortium aus der Universität Köln, der Universität Bonn und dem Max-Planck-Institut für Astrophysik beteiligt ist.