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Südafrika verschiebt nach Studie zu Astrazeneca-Vakzin Start der Impfkampagne

Südafrika verschiebt nach Studie zu Astrazeneca-Vakzin Start der Impfkampagne

Impfung

Südafrika verschiebt nach einer Studie zur Wirksamkeit des Corona-Vakzins von Astrazeneca den Beginn der landesweiten Impfkampagne. Zunächst müssten die Fragen, die sich aus der Untersuchung ergäben, geklärt werden, sagte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Sonntag. Der Studie zufolge ist der Impfstoff von Astrazeneca nicht umfassend gegen die südafrikanische Corona-Mutante wirksam. 

Die Impfkampagne in dem am schwersten von der Pandemie betroffenen Land Afrikas sollte eigentlich in den kommenden Tagen beginnen. Südafrika hatte am Montag eine erste Lieferung mit einer Million Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten. 500.000 weitere werden in diesem Monat erwartet. 

Als Reaktion auf die Studie werde der Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens aber so lange unter Verschluss gehalten, bis eine eindeutige Einschätzung von Wissenschaftlern vorliege, kündigte Gesundheitsminister Mkhize am Sonntag an. Zugleich verwies er auf bevorstehende Impfstoff-Lieferungen des Pharmaunternehmens Johnson & Johnson sowie des Mainzer Herstellers Biontech und seines Partners Pfizer, mit denen in den kommenden vier Wochen zu rechnen sei. Zudem führe Südafrika Verhandlungen mit weiteren Herstellern.

Laut der Studie der Witwatersrand-Universität in Johannesburg bietet der Astrazeneca-Impfstoff nur einen „minimalen Schutz“ gegen milde und mittelschwere Krankheitsverläufe nach einer Infektion mit der in Südafrika grassierenden Corona-Mutante.

Das Vakzin wirke jedoch womöglich gegen schwere Verläufe, erklärte Sarah Gilbert von der Universität Oxford, die an der Entwicklung des Impfstoffs beteiligt war. In der vollständigen Fassung der Studie, die am Montag veröffentlicht werden soll, hießt es, dass keiner der 2000 Studienteilnehmer schwerwiegende Covid-19-Symptome entwickelt habe. 

Allerdings lägen für eine abschließende Beurteilung über den Schutz gegen schwere Erkrankungen nicht genug Daten vor, sagte Gilbert am Sonntag der BBC. „Wir senken womöglich nicht die Gesamtzahl der Fälle, aber es gibt immer noch einen Schutz gegen Todesfälle, Krankenhausaufenthalte und schwere Erkrankungen.“ 

Wissenschaftler arbeiteten derzeit an einer neuen Version des Impfstoffs, die auch umfänglich gegen die südafrikanische Virusvariante wirksam sei, sagte Gilbert. Sie hofften auf eine Fertigstellung bis Herbst.

Der Astrazeneca-Impfstoff ist unter anderem in Großbritannien und in der EU zugelassen. Wegen fehlender Daten haben mehrere Länder, darunter Deutschland, das Vakzin allerdings nur für Menschen unter 65 Jahren zur Impfung empfohlen.

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