Die Grünen haben auf eine deutlich frühere Schließung der deutschen Kohlekraftwerke gedrängt. „Der Kohleausstieg muss bis 2030 kommen“, sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben). Das sei „am sinnvollsten über den europäischen Emissionshandel zu regeln – und zwar mit einem CO2-Preis, der den neuen EU-Klimazielen entspricht“.
Der mühsam ausgehandelte Kohlekompromiss zwischen Bund, Ländern, Verbänden und Unternehmen sieht einen Ausstieg aus der Kohlekraft bis 2038 vor. „Wenn man Veränderungen will, wird man immer auch Gegenwind spüren“, sagte Baerbock dem Redaktionsnetzwerk. „Aber wir sollten spätestens in der Pandemie gelernt haben: Wenn man nur reagiert statt mit Weitblick zu handeln, werden die Krisen schlimmer, die Gesellschaft zahlt einen hohen Preis, wirtschaftlich und sozial“. Das gelte auch für die Klimakrise.
Auch dürften ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden, forderte die Grünen-Chefin. „Wer hier zaudert, gefährdet auch den Industriestandort Deutschland.“