Die britische Regierung will neue Öl- und Gasbohrungen in der Nordsee erlauben. Die Genehmigung soll im Rahmen eines am Mittwoch vorgestellten Abkommens mit dem Kohlenwasserstoffsektor über die Energiewende in der Nordsee erfolgen. Demnach dürfen nur noch solche Bohrungen genehmigt werden, die im Einklang mit dem Ziel des Landes stehen, bis 2050 CO2-neutral zu sein.
Die Vorkommen an Kohlenwasserstoffen, die in Erdgas und Erdöl enthalten sind, in der Nordsee sind von strategischer Bedeutung für das Land. Sie sichern Einnahmen und zehntausende Arbeitsplätze und tragen zur Deckung des Energiebedarfs der Bevölkerung bei. Die Förderung in der Region ist für 3,5 Prozent der Treibhausgasemissionen des Landes verantwortlich.
Ziel des nun veröffentlichten Abkommens ist es, dass der Sektor bis 2030 seine Emissionen um 50 Prozent senkt. Im Gegenzug soll etwa die Wasserstoffproduktion erhöht werden. Greenpeace kritisierte die geplanten neuen Bohrungen hingegen scharf – vor allem vor dem Hintergrund, dass Großbritannien Ausrichter der diesjährigen UN-Klimaschutzkonferenz im November ist. Umweltschützer fordern ein Ausstiegsdatum für die Bohrungen im Meer.