Im Jahr 2019 ist jedes dritte Kind in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Die Kaiserschnittrate lag bundesweit bei 29,6 Prozent und nahm somit gegenüber dem Vorjahr leicht ab, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden erklärte. Neben dem Kaiserschnitt kamen auch seltener angewandte Methoden der Geburtshilfe zum Einsatz: Eine Saugglocke wurde bei 5,9 Prozent der Entbindungen verwendet, eine Geburtszange bei 0,3 Prozent. Rund 70 Prozent der Kinder kamen auf natürlichem Weg zur Welt.
Unterschiede bei den Kaiserschnittraten gab es laut Statistik zwischen den Bundesländern. Am höchsten war der Anteil der Kaiserschnittgeburten im Saarland mit 34,8 Prozent. Viele Kaiserschnitte gab es außerdem mit einem Anteil von 31,5 Prozent in Hamburg. Die niedrigsten Kaiserschnittraten gab es mit 24,5 Prozent in Sachsen und in Berlin mit 24,7 Prozent. Eine Zunahme der zahl der Kaiserschnitte gab es in allen Bundesländern außer Baden-Württemberg, Berlin und Bremen.
Insgesamt nahm in den zurückliegenden 30 Jahren der Anteil der Geburten per Kaiserschnitt bundesweit und in allen Bundesländern zu. 1991 hatte die Kaiserschnittrate bundesweit noch bei 15,3 Prozent gelegen, einen Höchststand erreichte sie im Jahr 2011 mit 32,2 Prozent der Geburten. Die Rate sank nach 2011 leicht ab und lag 2019 erstmals wieder leicht über dem Wert des Vorjahres.