Vor dem Hintergrund mehrerer Lobbyismus- und Korruptionsfälle stürzt die Union in der Wählergunst weiter ab. In der jüngsten Erhebung des Meinungsforschungsunternehmens Forsa für RTL und ntv landen CDU und CSU nur noch bei 26 Prozent, wie die Sender am Mittwoch mitteilten. Das ist ein Minus von drei Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Erhebung eine Woche zuvor.
Profitieren können demnach die FDP, die zwei Punkte zulegte auf zehn Prozent, und die Grünen mit einem Plus von einem Prozentpunkt auf nunmehr 22 Prozent. Die SPD kommt in der Erhebung auf 16 Prozent, die AfD auf zehn und die Linke auf acht Prozent. Weitere acht Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden.
Einbußen muss die Union der Umfrage zufolge auch bei der Frage nach der Kompetenz hinnehmen: Sie verlor innerhalb einer Woche neun Prozentpunkte – 18 Prozent sehen derzeit in ihr noch die Partei, die mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird.
Von den Grünen denken das neun, von der SPD sieben und von einer der übrigen Parteien acht Prozent. 58 Prozent schreiben keiner Partei diese politische Kompetenz zu. Für die Erhebung wurden vom 16. bis zum 22. März 2511 Menschen befragt.
Auch in der Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ geht es für die Union abwärts. Sie liegt nur noch bei 28,5 Prozent, nach 37 Prozent Anfang Februar, wie die Zeitung am Mittwoch berichtete. Die Grünen kommen in der aktuellen Umfrage auf 21 Prozent, bei der SPD sind 18 und bei der AfD zehn Prozent. FDP und Linke erreichen jeweils 8,5 Prozent. Befragt wurden 1006 Menschen ab 16 Jahren.
Für den tiefen Fall der Union sind nach Einschätzung von Allensbach die Bereicherungsskandale einzelner Abgeordneter nicht entscheidend. Der Vertrauensverfall habe schon vorher eingesetzt, die Niederlage der CDU in Baden-Württemberg sei absehbar gewesen. Den Hauptgrund für den Sinneswandel sieht Allensbach der Zeitung zufolge darin, dass das Vertrauen in „die CDU kann Krise“ erschüttert sei.