Die Zahl der Psychotherapeuten ist in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, waren 2019 rund 48.000 Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie Psychotherapeuten für Kinder- und Jugendliche tätig. Das waren 19 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor. Ihre Zahl stieg seit 2015 jedes Jahr stetig um durchschnittlich 2000.
Viele Menschen wenden sich bei psychischen Problemen nicht direkt an eine Klinik, sondern suchen erst einmal Hilfe bei ambulanten psychotherapeutischen Praxen. 2019 arbeiteten knapp 35.000 Psychotherapeutinnen und -therapeuten und damit fast drei Viertel aller Therapeuten in solchen Praxen. Der Rest verteilte sich auf andere ambulante Einrichtungen, Krankenhäuser, Vorsorge- und Reha-Einrichtungen oder Verwaltungen.
Parallel dazu erlebt das Studienfach Psychologie einen Boom. Im Wintersemester 2019/2020 waren rund 91.000 Studierende im Fach Psychologie eingeschrieben. Das waren 28 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Zum Vergleich: Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Studierenden an Hochschulen in Deutschland im selben Zeitraum um 4,8 Prozent.
Für den Boom des Psychologiestudiums waren vor allem Frauen verantwortlich. Im Wintersemester 2019/20 waren drei von vier Studierenden Frauen.