Mehr als jeder vierte erwachsene Deutsche kommt einem Bericht zufolge finanziell nur schwer über die Runden. Im Jahr 2019 hätten sich gut 27 Prozent der Menschen ab 16 Jahren keine unerwarteten Ausgaben in Höhe von 1100 Euro leisten können, schrieb die Saarbrücker Zeitung (Samstagsausgabe) unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Dieser Betrag entspricht dem damaligen Schwellenwert zur Armutsgefährdung.
Fast 4,4 Millionen Menschen oder 6,3 Prozent hätten beim Essen sparen müssen und sich nur jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit leisten können, schrieb die Zeitung weiter. Unter den Erwerbslosen habe dieser Wert 2019 sogar bei 31,7 Prozent gelegen.
„Armut ist in Deutschland kein Randphänomen, sondern zieht sich quer durch die Bevölkerung“, sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, der Zeitung. Sie hatte die Daten beim Statistischen Bundesamt abgefragt. Zimmermann forderte, die Bundesregierung müsse endlich ein umfassendes Konzept zur Armutsbekämpfung vorlegen.