Die Kosten der stationären Krankenhausversorgung sind 2019 auf 98,8 Milliarden Euro gestiegen. Das waren 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Umgerechnet auf die rund 19,4 Millionen vollstationär im Krankenhaus behandelten Patienten lagen die Kosten pro Fall bei durchschnittlich 5088 Euro und damit 5,5 Prozent höher als 2018.
Innerhalb von fünf Jahren stiegen die Krankenhauskosten um rund ein Viertel an. Der Anstieg zwischen 2014 und 2019 betrug 18,8 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum stiegen die Behandlungskosten je Fall um 21,9 Prozent.
Am höchsten waren die durchschnittlichen stationären Kosten je Fall mit 6146 Euro in Hamburg. Über dem Bundesdurchschnitt lagen auch Bremen, Berlin, Baden-Württemberg, Hessen, Schleswig-Holstein und Bayern. Die niedrigsten Kosten pro stationärem Behandlungsfall hatte Thüringen mit durchschnittlich 4679 Euro.
Diese regionalen Unterschiede sind laut den Statistikern strukturell bedingt. Beeinflusst würden sie vom Versorgungsangebot sowie von Art und Schwere der behandelten Erkrankungen. Am deutlichsten stiegen die stationären Kosten je Fall mit einem Plus von 12,6 Prozent in Bremen. In Rheinland-Pfalz gab es mit 3,8 Prozent den geringsten Anstieg.
Zusammen mit den Ausgaben für nichtstationäre Leistungen wie Ambulanz, wissenschaftliche Forschung und Lehre beliefen sich die Gesamtkosten der Krankenhäuser 2019 auf 115,1 Milliarden Euro. Sie setzten sich im Wesentlichen aus den Personalkosten von 70,3 Milliarden Euro (plus 5,7 Prozent) und den Sachkosten von 43,1 Milliarden Euro (plus 5,6 Prozent) zusammen.