Mit einer neuen Software sollen die Möglichkeiten zur Klärung des Zusammenhangs zwischen Krebs und beruflicher Tätigkeit erweitert werden. Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Mittwoch in Salzgitter mitteilte, stellt es Fachleuten dafür ein spezielles Programm zur Verfügung. Es berechnet die Wahrscheinlichkeit, mit der eine bestimmte Krebserkrankung in einem konkreten Einzelfall durch ionisierte Strahlung ausgelöst wurde. Es soll künftig in Verfahren zur Anerkennung von Berufskrankheiten eingesetzt werden.
Nach Angaben des Bundesamts benötigt das Computerprogramm namens ProZES dafür ausreichend detaillierte Angaben zu den Betroffenen und zu den Strahlendosen, denen diese während ihrer Arbeit etwa im medizinischen Bereich oder Uranbergbau ausgesetzt waren. Daraus kann es die sogenannte Zusammenhangswahrscheinlichkeit errechnen.
Für die korrekte Anwendung ist allerdings spezifisches Fachwissen erforderlich, auch die Ergebnisse der ProZES-Berechnungen allein sind für Entscheidungen in Anerkennungsverfahren außerdem nicht ausreichend. Laut BfS verbessert es aber bestehende Methoden und stellt „einen von mehreren Bausteinen in der Fallbewertung dar“.
Das Programm wurde vom Institut für Strahlenschutz des Helmholtz-Zentrums München im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des BfS entwickelt. Es wurde zuvor schon mehrere Jahre lang getestet.