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Zugang zu HIV-Selbsttests für ärmere Länder wird deutlich verbessert

Zugang zu HIV-Selbsttests für ärmere Länder wird deutlich verbessert

Test - Bild: axel.bueckert via Twenty20

Der Zugang zu HIV-Selbsttests in ärmeren Ländern wird sich deutlich verbessern: Der Preis für diese Tests habe auf unter zwei Dollar pro Stück halbiert werden können, teilte die internationale Gesundheitsorganisation Unitaid am Mittwoch in Genf mit. Durch ein Abkommen mit dem Pharmaunternehmen Viatris werden demnach günstigere Blut-Selbsttests in 135 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verfügbar sein.

HIV-Selbsttests gelten als wichtiges Instrument, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und damit die Verbreitung von Aids einzudämmen. Besonders in ärmeren Ländern erschweren die oft schlechte Gesundheitsversorgung und die gesellschaftliche Stigmatisierung der Krankheit laut Unitaid den Zugang zu den Tests.

„Der Zugang zu Selbsttests ist entscheidend für das globale Ziel, dass 90 Prozent der mit HIV infizierten Menschen ihren Status kennen“, sagte Unitaid-Sprecher Herve Verhoosel. In den vergangenen sechs Jahren sei der Prozentsatz bereits von 45 auf 81 Prozent gestiegen.

Um die Versorgung mit HIV-Selbsttests weltweit zu verbessern, hatte Unitaid gemeinsam mit der internationalen Nichtregierungsorganisation PSI im vergangenen Jahr eine Ausschreibung gestartet. Bisher wird der Markt der HIV-Selbsttests in ärmeren Ländern durch einen bestimmten Test dominiert – wegen des Preises. Nun hätten die Länder mehr Auswahl bei den Selbsttests, sagte Verhoosel.

HIV-Infektionen werden in erster Linie durch Menschen übertragen, die noch nicht wissen, dass sie sich angesteckt haben. Verhoosel zufolge wissen geschätzt acht Millionen Menschen weltweit nicht, dass sie HIV-positiv sind. Nach UN-Angaben steckten sich 2019 rund 1,7 Millionen Menschen mit HIV an. Weltweit leben 40 Millionen Menschen mit dem Virus.

Die Internationale Fazilität zum Kauf von Medikamenten (Unitaid) mit Sitz in Genf handelt dank ihrer umfangreichen Geldmittel und der dadurch möglichen hohen Abnahmemengen niedrige Preise für Medikamente aus. Bislang beschränkt sich Unitaid vor allem auf den Kampf gegen HIV und Aids, Malaria, Tuberkulose und Hepatitis C. Bei der Verteilung der Medikamente stützt sich Unitaid auf mehr als 40 Partnerorganisationen, darunter der Global Fund und die Gates-Stiftung.

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