Nach einer antiisraelischen Demonstration in Berlin hat es am Mittwochabend 53 Festnahmen gegeben. Wie die Berliner Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden neun Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands, tätlichen Angriffs und Beleidigung eingeleitet. Zudem gab es 28 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung.
Bei der Demonstration in Berlin-Mitte mit bis zu 3000 Teilnehmern wurden nach Polizeiangaben immer wieder israelfeindliche Sprüche skandiert. Ein 19-Jähriger schlug mit einer Holzlatte auf einen Kameramann ein. Dieser erlitt leichte Verletzungen. Der Angreifer wurde festgenommen, gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Nach dem Ende des Aufzugs wurde ein Stein auf einen Polizeibeamten geworfen, der aber unverletzt blieb. Unbekannte zündeten zudem Pyrotechnik unter einem stehenden Polizeifahrzeug, der Fahrer erlitt ein Knalltrauma.
In Deutschland hatte es in den vergangenen Tagen bereits etliche Demonstrationen und Protestaktionen wegen des Nahostkonflikts gegeben. Bei propalästinensischen und antiisraelischen Kundgebungen kam es dabei auch zu antisemitischen Übergriffen und Auswüchsen.