Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sieht die Impfkampagne zur Bewältigung der Corona-Pandemie in Deutschland auf der Zielgeraden. Im ZDF-„Morgenmagazin“ sagte Reinhard am Dienstag, zwar sei die Durchimpfungsrate „noch viel zu niedrig, um Entwarnung zu geben“, sie zeige aber „trotzdem Wirkung“. „Seit einer Woche haben wir rückläufige Inzidenzzahlen.“
Der Präsident der Bundesärztekammer plädierte zudem für ein „Mitimpfen“ von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Aus epidemiologischer Sicht sei es „durchaus sinnvoll“ und „vernünftig“, diese sehr mobile Gruppe zwar „nicht ausschließlich und prioritär“, aber mitzuimpfen, wenn es darum gehe, die Verbreitung der Krankheit weiter effektiv zu senken.
Eine Herdenimmunität sei zwar erst bei knapp 70 Prozent erreicht. Das Beispiel Israel zeige aber, dass ab dem Moment, wo 20 Prozent der Bevölkerung geimpft waren, „die Inzidenzzahl rapide und kontinuierlich abnahm, bis auf fast gen Null gegangen ist“. Reinhardt zeigte sich zuversichtlich, „dass wir das auch erleben werden“ – wenn „wir weiter fleißig impfen, an allen Stellen wo es geht“.
Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie beginnt am Dienstag der 124. Deutsche Ärztetag. Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung stehen vor allem die Lehren und Erfahrungen aus der Corona-Pandemie. Die zweitägige Veranstaltung, die ansonsten hunderte Ärzte versammelt, findet ausschließlich im Onlineformat statt. Zum Auftakt sind ein Grußwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel und eine Diskussion mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) vorgesehen.