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Australiens Grenzen könnten bis Ende 2022 geschlossen bleiben

Australiens Grenzen könnten bis Ende 2022 geschlossen bleiben

Flagge von Australien

Australien wird womöglich bis Ende 2022 keine Touristen ins Land lassen. Dies sagte Handels- und Tourismusminister Dan Tehan am Freitag dem Sender Sky News. Die Corona-Welle in Indien mache deutlich, dass Australiens nahezu vollständiges Einreiseverbot immer noch notwendig sei. Es sei „schwer zu bestimmen“, wann die Grenzen wieder öffnen könnten, sagte Tehan. „Die beste Schätzung wäre zwischen der Mitte und der zweiten Hälfte des kommenden Jahres.“

Seit März vergangenen Jahres hat die australische Regierung strenge Grenzkontrollen verhängt. Es werden nur wenige Ausnahmegenehmigungen für die Einreise ins Land erteilt. Vor der Corona-Pandemie verzeichnete der Kontinent rund eine Million Besucher pro Monat, inzwischen ist die Zahl auf etwa 7000 gesunken.

Für die Tourismusbranche, die umgerechnet rund 33 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet, sind die Grenzschließungen ein schwerer Schlag. Ein vor kurzem eingerichteter Reise-Korridor mit Neuseeland war nur bedingt erfolgreich. Für einige Städte wurde er wegen erneut steigender Infektionszahlen bereits wieder ausgesetzt.

Angesichts des massiven Anstiegs der Fallzahlen in Indien hatte die Regierung in dieser Woche auch den eigenen Bürgern die Einreise von dort verboten. Am Freitag kündigte Premierminister Scott Morrison an, dass das umstrittene Verbot nicht verlängert werde. Die Regelung bleibe wie geplant bis 15. Mai in Kraft. Danach würden die Rückführungsflüge der Regierung wieder aufgenommen. Ob auch kommerzielle Flüge wieder zugelassen werden, sei noch nicht entschieden.

Die Regierung hatte aus Angst vor einer Überlastung der Quarantäne-Einrichtungen Einreisenden aus Indien mit Geld- und sogar Haftstrafen gedroht. Geschätzt 9000 Australier sitzen deshalb in Indien fest. Nach einer Welle der Empörung ruderte Morrison zurück und nahm die Haftandrohung zurück.

Australien hat seit Pandemiebeginn 29.886 Infektionsfälle registriert, ein Großteil davon in Quarantäne-Hotels. Die Impfkampagne kommt nur langsam voran, nur rund 2,5 Millionen der 25 Millionen Einwohner haben bislang eine Impfdosis erhalten.

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