Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat ihre Forderung nach einem Tempolimit von 30 km/h innerorts erneuert. Die Begrenzung reduziere die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten, erklärte die DUH am Mittwoch. Spanien, das vergangene Woche mit sofortiger Wirkung ein solches Limit beschlossen hatte, hätte den Weg vorgemacht.
„Unsere Forderung nach Tempo 30 innerorts ist konsequent und sollte noch 2021 in Deutschland umgesetzt werden“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Das Tempolimit reduziere nicht nur die Schwere der Verkehrsunfälle, sondern senke auch die Lärmbelastung, verbessere die Luftqualität und erhöhe die Lebensqualität in den Orten und Städten. Resch appellierte an die Grünen: „Wir erwarten eine klare Positionierung: Kein Koalitionsvertrag ohne Tempo 30 in unseren Städten!“
Bis 2020 sollte die Zahl der Unfalltoten gemäß der „Vision Zero“ der Bundesregierung um 40 Prozent reduziert werden, seit 2010 sank sie jedoch nur um 25 Prozent. Im neuen Verkehrssicherheitsprogamm des Kabinetts für die Jahre 2021 bis 2030 ist laut DUH keine Verschärfung des Tempolimits innerorts vorgesehen.
In 200 französischen Städten, in denen seit dem vergangenen Jahr innerorts Tempo 30 gilt, verringerte sich die Zahl der tödlichen Unfälle nach Angaben der DUH um 70 Prozent. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO sprach sich für ein solches Limit in allen Städten weltweit aus.