Sechs Tage nach dem Ausbruch des Vulkans Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo hat sich die Lage etwas beruhigt. Zahl und Intensität der Erdbeben infolge des Vulkanausbruchs nahmen am Freitag ab, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
In der nahegelegenen Millionenstadt Goma herrschte gespenstische Ruhe, nachdem am Donnerstag zehntausende Menschen wegen des Vulkanausbruchs geflohen waren. Auch am Freitag flohen noch Familien aus der Stadt. Geschäfte und Banken blieben geschlossen und auf den Straßen von Goma waren nur wenige Fußgänger, Autos und Motorrad-Taxis unterwegs. „So etwas gab es noch nie“, kommentierte ein Bewohner die ungewohnte Stille in der Stadt.
Der Nyiragongo war am vergangenen Samstag ausgebrochen, ohne dass vorher Anzeichen dafür zu erkennen gewesen waren. Mindestens 32 Menschen starben, zahlreiche Häuser wurden zerstört. Bereits am Tag des Vulkanausbruchs flohen tausende Bewohner aus Goma, viele kehrten aber am nächsten Tag zurück.
Am Donnerstag wurde dann die Evakuierung von zehn Stadtbezirken angeordnet. Ein weiterer Ausbruch des Vulkans sei nicht auszuschließen, hieß es zur Begründung. Dies löste eine Fluchtwelle aus.
Seit dem Vulkanausbruch wird die Umgebung von Erdstößen erschüttert, auch der nahegelegene Kivu-See ist betroffen. Der Nyiragongo ist Afrikas aktivster Vulkan. Goma liegt nur rund zwölf Kilometer von dem knapp 3500 Meter hohen Vulkan entfernt. Bei dessen letzten großen Eruption im Jahr 2002 waren mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen, fast der gesamte östliche Teil von Goma wurde mit Lava bedeckt.