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Ältere müssen wegen steigender Hitzebelastung häufiger ins Krankenhaus

Ältere müssen wegen steigender Hitzebelastung häufiger ins Krankenhaus

Symbolbild: Heiße Temperaturen

Der Klimawandel macht krank: Ältere Menschen haben ein höheres Risiko, wegen der steigenden Hitzebelastung ins Krankenhaus zu müssen. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK kam es zwischen 2008 und 2018 an Tagen mit mehr als 30 Grad Celsius bei den über 65-Jährigen zu drei Prozent mehr Klinikeinweisungen.

An den Hitzetagen gab es im Durchschnitt 40 wetterbedingte Klinikeinweisungen je einer Million Älterer – zusätzlich zum normalen Tagesschnitt von 1350 Einweisungen. Das entspricht drei Prozent aller Klinikaufnahmen in dieser Altersgruppe. Bei einem ungebremsten Fortschreiten der Erderwärmung könnte sich bis zum Jahr 2100 die Zahl der hitzebedingten Klinikeinweisungen im äußersten Fall sogar versechsfachen, heißt es in dem Report „Klima und Gesundheit“.

Das Klimaforschungsinstitut MCC ermittelte diese Zahlen auf Grundlage der Abrechnungsdaten aller Krankenhausbehandlungen der über 65-jährigen AOK-Versicherten für die Jahre 2008 bis 2018. Ein Viertel der rund 18 Millionen über 65-Jährigen gilt demnach als überdurchschnittlich „hitzevulnerabel“.

Besonders hitzegefährdet sind demnach Menschen mit Demenz und Alzheimer sowie anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Niereninsuffizienz, Depressionen, Diabetes und chronischen Atemwegserkrankungen, darunter insbesondere ältere Männer mit Vorerkrankungen. Die erhöhte Gefährdung der Demenz- und Alzheimerkranken könnte mit einem erhöhten Risiko einer Dehydrierung zusammenhängen.

Die gesundheitliche Gefährdung wird dem Report zufolge aber nicht allein durch die Hitze beeinflusst, sondern unter anderem auch durch soziale, medizinische und geografische Faktoren. So helfe möglicherweise die professionelle Betreuung durch Pflegepersonal in Altenheimen, Hitzestress zu lindern.

In Städten gibt es statistisch gesehen weniger Probleme als auf dem Land – was etwa an einer besseren medizinischen Infrastruktur und der häufigeren Nutzung von Warnsystemen liegen kann. Aber auch in der Stadt könnte es den Experten zufolge eine hohe Zahl hitzebedingter Klinikeinweisungen geben, zum Beispiel wegen der verschärften Wärmebelastung durch die Bodenversiegelung.

Auch im regionalen Vergleich zeigt sich ein sehr unterschiedliches Bild. Menschen, die besonders hitzegefährdet sind, leben nicht zwangsläufig in den heißesten Regionen. Im Hitzejahr 2018 kristallisierten sich demnach Hotspots entlang zweier West-Ost-Linien heraus – eine zog sich vom Weser-Ems-Gebiet zur Niederlausitz und eine weitere vom Rhein-Main-Gebiet nach Niederbayern.

Neben einer besseren Information der Bevölkerung halten die Studienautoren auch das individuelle Schutzverhalten für „verbesserungswürdig“. Während laut einer Umfrage die meisten Menschen ihr Trinkverhalten an heißen Tagen anpassen (87 Prozent), verwendet weniger als die Hälfte (46 Prozent) ein gutes Sonnenschutzmittel.

Nur ein Drittel (32 Prozent) schützt die Haut zudem mit Kleidung. 29 Prozent achten darauf, bei erhöhter Belastung der Atemluft  beispielsweise durch Feinstaub oder Ozon, körperliche Belastungen und Sport zu vermeiden. Befragt wurden im September deutschlandweit rund 3000 Frauen und Männer zwischen 18 und 86 Jahren.

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