Fast 50 Prozent des im vergangenen Jahr in Deutschland verbrauchten Stroms stammte aus Erneuerbaren Energien. Der Anteil am Primärenergieverbrauch fiel mit 17 Prozent jedoch deutlich geringer aus, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag erklärte. Der Primärenergieverbrauch bezeichnet die Summe aller im Inland gewonnenen Energieträger zuzüglich des Saldos aller importierten und exportierten Energie.
Der Großteil der im Jahr 2020 verbrauchten 11.784 Petajoule Primärenergie entfiel demnach noch immer auf fossile Brennträger, beispielsweise Mineralöl (34 Prozent). Allein hierdurch fielen laut BDEW jährlich rund 250 Millionen Tonnen CO2-Emissionen an. Erdgas machte demnach rund ein Viertel des Primärenergieverbrauchs aus, Braun- und Steinkohle jeweils rund acht Prozent, Kernenergie sechs Prozent.
Mit einem Anteil von rund 50 Prozent am Bruttostromverbrauch „haben wir im Strombereich schon einen großen Teil der Wegstrecke bewältigt“, erklärte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung Kerstin Andreae. „Wir dürfen dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass die Energiewende nicht nur eine Stromwende, sondern auch eine Industrie-, Wärme- und Verkehrswende ist“, warnte sie.
Angesichts neuer stromintensiver Technologien wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen sei der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien „Grundvoraussetzung für deren Versorgung mit grünem Strom sowie die Produktion von grünem Wasserstoff“.